Mein Name ist Christian Ferg. Ich komme aus Dänemark, und ich studiere hier in Köln sechs Monate mit dem ERASMUS-Programm. Hier haben wir internationale Fächer wie Völkerrecht und internationales Gewerkschaftsrecht. Zurzeit wohne ich in Ehrenfeld in einer Wohngemeinschaft zusammen mit einem deutschen Jungen, und das ist sehr nett.
Christian Ferg ist einer der rund 300 ausländischen Studierenden, die jedes Jahr mit dem ERASMUS-Programm nach Köln kommen. Ein bezahlbares Privatzimmer zu finden, ist bei den teuren Mieten nicht einfach. Und wer eine Wohnung hat, verlässt sie nicht so schnell - auch wenn das Auslandssemester mit Finanzzuschuss und Erlass der Studiengebühren einher geht. Christine Biehl vom Akademischen Auslandsamt:
Wir hören von vielen Studenten, dass viele in einer Großstadt wie Köln Angst haben, ihren Wohnraum aufzugeben oder ihre Jobs aufzugeben, mit denen sie ihr Studium verdienen. Das sind immer noch Hürden, die wir häufig hören und die dazu führen, dass ein Student eher noch hier bleibt.
Aber 360 der rund 60.000 Studierenden in Köln gehen trotzdem mit ERASMUS ins europäische Ausland - wie Andi Sterg. Er war im spanischen Caceres. Das Stipendium, meint er, könnte höher sein:
Aber da es eine kleine Stadt war, hat es immerhin einigermaßen für die Miete gereicht. Aber da man dort nicht so leicht arbeiten kann, ist es immerhin ein bisschen schwierig, man muss schon davor arbeiten.
Der Student der Geografie und Germanistik nahm es locker, dass manche Versprechungen, die die junge Uni Caceres den ERASMUS-Studierenden machte, nicht eingehalten wurden:
Die ist noch relativ jung, vielleicht auch in manchen Dingen noch ein bisschen unorganisiert, aber auf jeden Fall waren alle immer freundlich, offen und hilfsbereit. Das ist das wichtigste.
In der Mehrzahl ihrer Berichte loben die Studierenden die Eindrücke an der fremden Uni, aber auch Land und Leute, weiß Katrin Kaiser vom Akademischen Auslandsamt der Uni Köln:
Ganz oben auf den Hitlisten sind bei uns immer noch Großbritannien und Frankreich, aber Spanien zieht stark nach und auch Italien. Wir wollen jetzt die osteuropäischen Länder verstärkt fördern.
Die östlichen unter den 30 ERASMUS-Staaten gehören - noch - zu den exotischen Ziel- und Entsendeländern. Zwei Litauer Studierende sind gerade an der Uni Göttingen eingetroffen. Zehn Göttinger hören ihre Vorlesungen derzeit in Polen. In Münster lernt eine ERASMUS- Studentin aus Lettland. Rumänien ist allerdings stark vertreten: Seit langem gibt es in Münster eine ganze Reihe von Studierenden aus der rumänischen Partnerstadt Klausenburg. Und im Fach Jura vertauschen einige Studierende Münster für ein Semester mit Prag. Dass allerdings ein höherer Zuschuss für hiesige Studenten den Aufenthalt in Osteuropa attraktiver machen könnte, dieser Gedanke stößt bei Martina Hofer vom Akademischen Auslandsamt in Münster auf Verwunderung. Denn die Lebenshaltung im Osten sei viel billiger als etwa in Skandinavien. Christine Biehl vom Auslandsamt der Uni Köln hält dagegen:
Es gibt vom DAAD neue Programme, die finanzielle Anreize geben. Wir hoffen, dass das ein paar Studenten Anreize gibt. Denn die, die gehen, sind sehr begeistert und schwärmen von der Betreuung.
Auch das ERASMUS-Programm braucht Betreuung - für den Austausch zwischen Studierenden genauso wie für die Kooperation zwischen Hochschullehrern und Uni-Verwaltung. Die Programm-Bürokratie sei einfacher geworden, heißt es bei einer Stichprobe unter den Auslandsämtern. Nur das sogenannte Data Sheet ist unbeliebt. Das ist der Datenbogen, mit dem die tatsächliche Aufenthaltsdauer der Studierenden im Ausland für die Programmkoordination erfasst werden soll. An Hochschulen wie die Uni Münster bei 350 outgoing Students eine Menge Arbeit! Und manchmal kommt doch noch ein Student völlig verwirrt ins Auslandsamt, und niemand weiß, bei wem er eigentlich studieren soll. Hier wird auch an der Uni Köln mehr Rückkoppelung zwischen Instituten und Verwaltung gewünscht.
[Autorin: Marianne Lange]
Christian Ferg ist einer der rund 300 ausländischen Studierenden, die jedes Jahr mit dem ERASMUS-Programm nach Köln kommen. Ein bezahlbares Privatzimmer zu finden, ist bei den teuren Mieten nicht einfach. Und wer eine Wohnung hat, verlässt sie nicht so schnell - auch wenn das Auslandssemester mit Finanzzuschuss und Erlass der Studiengebühren einher geht. Christine Biehl vom Akademischen Auslandsamt:
Wir hören von vielen Studenten, dass viele in einer Großstadt wie Köln Angst haben, ihren Wohnraum aufzugeben oder ihre Jobs aufzugeben, mit denen sie ihr Studium verdienen. Das sind immer noch Hürden, die wir häufig hören und die dazu führen, dass ein Student eher noch hier bleibt.
Aber 360 der rund 60.000 Studierenden in Köln gehen trotzdem mit ERASMUS ins europäische Ausland - wie Andi Sterg. Er war im spanischen Caceres. Das Stipendium, meint er, könnte höher sein:
Aber da es eine kleine Stadt war, hat es immerhin einigermaßen für die Miete gereicht. Aber da man dort nicht so leicht arbeiten kann, ist es immerhin ein bisschen schwierig, man muss schon davor arbeiten.
Der Student der Geografie und Germanistik nahm es locker, dass manche Versprechungen, die die junge Uni Caceres den ERASMUS-Studierenden machte, nicht eingehalten wurden:
Die ist noch relativ jung, vielleicht auch in manchen Dingen noch ein bisschen unorganisiert, aber auf jeden Fall waren alle immer freundlich, offen und hilfsbereit. Das ist das wichtigste.
In der Mehrzahl ihrer Berichte loben die Studierenden die Eindrücke an der fremden Uni, aber auch Land und Leute, weiß Katrin Kaiser vom Akademischen Auslandsamt der Uni Köln:
Ganz oben auf den Hitlisten sind bei uns immer noch Großbritannien und Frankreich, aber Spanien zieht stark nach und auch Italien. Wir wollen jetzt die osteuropäischen Länder verstärkt fördern.
Die östlichen unter den 30 ERASMUS-Staaten gehören - noch - zu den exotischen Ziel- und Entsendeländern. Zwei Litauer Studierende sind gerade an der Uni Göttingen eingetroffen. Zehn Göttinger hören ihre Vorlesungen derzeit in Polen. In Münster lernt eine ERASMUS- Studentin aus Lettland. Rumänien ist allerdings stark vertreten: Seit langem gibt es in Münster eine ganze Reihe von Studierenden aus der rumänischen Partnerstadt Klausenburg. Und im Fach Jura vertauschen einige Studierende Münster für ein Semester mit Prag. Dass allerdings ein höherer Zuschuss für hiesige Studenten den Aufenthalt in Osteuropa attraktiver machen könnte, dieser Gedanke stößt bei Martina Hofer vom Akademischen Auslandsamt in Münster auf Verwunderung. Denn die Lebenshaltung im Osten sei viel billiger als etwa in Skandinavien. Christine Biehl vom Auslandsamt der Uni Köln hält dagegen:
Es gibt vom DAAD neue Programme, die finanzielle Anreize geben. Wir hoffen, dass das ein paar Studenten Anreize gibt. Denn die, die gehen, sind sehr begeistert und schwärmen von der Betreuung.
Auch das ERASMUS-Programm braucht Betreuung - für den Austausch zwischen Studierenden genauso wie für die Kooperation zwischen Hochschullehrern und Uni-Verwaltung. Die Programm-Bürokratie sei einfacher geworden, heißt es bei einer Stichprobe unter den Auslandsämtern. Nur das sogenannte Data Sheet ist unbeliebt. Das ist der Datenbogen, mit dem die tatsächliche Aufenthaltsdauer der Studierenden im Ausland für die Programmkoordination erfasst werden soll. An Hochschulen wie die Uni Münster bei 350 outgoing Students eine Menge Arbeit! Und manchmal kommt doch noch ein Student völlig verwirrt ins Auslandsamt, und niemand weiß, bei wem er eigentlich studieren soll. Hier wird auch an der Uni Köln mehr Rückkoppelung zwischen Instituten und Verwaltung gewünscht.
[Autorin: Marianne Lange]