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Erdbeben in Mexiko
"Allen war sofort klar, was passiert ist"

Hunderte Tote und Vermisste: Das erneute Erdbeben in Mexiko hat die Menschen mit ganzer Härte getroffen. Eine Vorwarnung gab es nicht, berichtet ARD-Korrespondentin Anne-Kathrin Mellmann, die das Beben vor Ort erlebt hat. Noch immer seien viele Menschen unter der Trümmern verschüttet. Im Dlf schilderte sie die schrecklichen Bilder der Verwüstung.

Anne-Kathrin Mellmann im Gespräch mit Tobias Armbrüster |
    Nach dem Beben in Mexiko City: Rettungskräfte suchen immer noch nach Überlebenden in den Trümmer.
    Nach dem Beben in Mexiko City: Rettungskräfte suchen immer noch nach Überlebenden in den Trümmer. (PEDRO PARDO / AFP)
    Das Beben traf die Menschen überraschend. Noch zwei Stunden zuvor hatte es eine Erdbeben-Übung gegeben - die hatte mit dem aktuellen Beben aber nichts zu tun, so ARD-Korrespondentin Ann-Kathrin Mellmann. Sie fand statt, weil sich gestern das schwere Beben von 1985 jährte. Als die Erde dann begann zu wackeln, sei trotzdem allen sofort klar gewesen, was passiert sei. Die Rettungsarbeiten dauerten an. Immer noch seien zahlreiche Menschen verschüttet. Aus einer eingestürzten Schule seien Klopfzeichen zu hören.
    Alle stünden unter Schock - dennoch attestiert Mellmann den Menschen im Land einen gelassenen, aber engagierten Umgang mit dem zweiten Beben innerhalb nur weniger Tage. Die Zivilgesellschaft sei gut organisiert, was Hilfeleistungen angeht. Denn das Vertrauen in die staatlichen Behörden sei nicht sehr groß.
    Bei dem Erdbeben nach jüngsten Angaben mehr als 240 Menschen ums Leben gekommen. Die Regierung rief für Mexiko-Stadt den Notstand aus. Wie die Zivilschutzbehörde des Landes mitteilte, stammen die meisten der bislang geborgenen Toten aus dem Bundesstaat Morelos.