Beim Fracking wird Wasser mit Chemikalien versetzt und dann unter hohem Druck in die Gas führenden Schichten gepresst, bis sie aufbrechen. Übrig bleiben unter anderem große Mengen an Abwasser und Bohrschlamm, die mit radioaktiven Substanzen, Schwermetallen und Salzen belastet sind. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie hat nun geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen dem leichten Erdbeben vom Wochenanfang und dem Fracking besteht. Susanne Schrammar in Hannover, zu welchem Schluss sind die Fachleute denn gekommen?
Sowohl die Experten des niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie als auch des Wirtschaftsverbandes Erdöl- und Erdgasgewinnung gehen nicht davon aus, dass das Fracking Verursacher des Erdbebens war. Zum einen sei es wohl so, dass durch Fracking nur minimale Mikrobeben ausgelöst würden, die kaum wahrnehmbar seien und vor allem – das ist entscheidend – hat nach Angaben der Erdgasindustrie das letzte Frack-Verfahren dort vor zwei Jahren stattgefunden. Nach einer so langen Zeit sei es eher unwahrscheinlich, dass es da noch Konsequenzen gäbe, sagte mir ein Experte des Landesamtes.
Welche Erklärung gibt es für das Beben?
Danach suchen die Fachleute noch. Im Moment werden noch Daten gesammelt und vor allem versucht man herauszufinden, wo der Erdbebenherd liegt, also die Stelle in der Erde, wo das Beben ausgelöst wurde. Das ist aber bei so kleinen Beben – hier stärke 3,0 – nicht so einfach. Aber die Experten halten es nicht für unwahrscheinlich, dass die konventionelle Erdgasförderung das Erdbeben ausgelöst haben könnte, 2004 gab es im selben Erdgasfeld schon mal ein Erdbeben, vermutlich dadurch ausgelöst, dass sich durch die Gasförderung die Erde leicht absenken kann und dadurch das Spannungsfeld in der Erde verändert wird.
Ein kurioses Zusammentreffen war offenbar, dass der Umweltausschuss im niedersächsischen Landtag gerade über die Gefahren des Frackings beriet und Experten dazu anhörte, als die Erde in Bewegung geriet. Wie positioniert sich die Landesregierung denn grundsätzlich zu dieser Form der Erdgasförderung?
Nachdem sich das Wirtschaftsministerium in Niedersachsen im vergangenen Jahr noch sehr offensiv starkgemacht hat für das Frackingverfahren und darin keine erhöhten Umweltrisiken darin gesehen hat, sehen die Regierungsfraktionen in Niedersachsen das Ganze nach einer Expertenanhörung in dieser Woche ein wenig anders. Bislang hatten nur SPD, Grüne und Linke Umweltverträglichkeitsprüfungen vor dem Fracken gefordert, jetzt schließen auch CDU und FDP eine solche aufwendige und umfassende Prüfung nicht mehr aus. Und die schwarz-gelbe Regierungskoalition will auch die Trinkwassergebiete aus der Erdgasförderung rausnehmen, also wird das Fracking künftig in Niedersachsen unter strengeren Bedingungen ablaufen.
Ein Bild, was Aufmerksamkeit und Ängste weckt, ist das vom brennenden Wasserhahn als Symbol für die Unkontrollierbarkeit der Auswirkungen des Frackings, das dessen Gegner verbreiten. Der Exxon-Konzern setzt mit einer PR-Kampagne dagegen, die auch im Zusammenhang mit einem kritischen Film steht. Ist davon in Niedersachsen etwas zu spüren?
Auch hier versuchen, die Lobbyisten, Sorgen vor der Methode entgegen zu wirken. Man geht auf Kritiker zu und setzt vor allem auf Aufklärung. Einer der dort agierenden Konzerne, ExxonMobile, erklärt den brennenden Wasserhahn zum Beispiel damit, dass das dort gezeigte brennende Gas im Wasser keine Folge des Frackings sei, sondern natürliches Methan. Und das Unternehmen hat einen Informations- und Dialogprozess in Sachen Fracking gestartet und es wurde ein neutraler Expertenkreis gegründet, der die Risiken untersuchen soll und schon bald soll ein Abschlussbericht vorliegen, nämlich im April. Außerdem hat der Europachef von ExxonMobil versprochen, innerhalb der nächsten zwei Jahre auf die Beimischung giftiger Chemikalien beim Fracking verzichten zu wollen.
Sowohl die Experten des niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie als auch des Wirtschaftsverbandes Erdöl- und Erdgasgewinnung gehen nicht davon aus, dass das Fracking Verursacher des Erdbebens war. Zum einen sei es wohl so, dass durch Fracking nur minimale Mikrobeben ausgelöst würden, die kaum wahrnehmbar seien und vor allem – das ist entscheidend – hat nach Angaben der Erdgasindustrie das letzte Frack-Verfahren dort vor zwei Jahren stattgefunden. Nach einer so langen Zeit sei es eher unwahrscheinlich, dass es da noch Konsequenzen gäbe, sagte mir ein Experte des Landesamtes.
Welche Erklärung gibt es für das Beben?
Danach suchen die Fachleute noch. Im Moment werden noch Daten gesammelt und vor allem versucht man herauszufinden, wo der Erdbebenherd liegt, also die Stelle in der Erde, wo das Beben ausgelöst wurde. Das ist aber bei so kleinen Beben – hier stärke 3,0 – nicht so einfach. Aber die Experten halten es nicht für unwahrscheinlich, dass die konventionelle Erdgasförderung das Erdbeben ausgelöst haben könnte, 2004 gab es im selben Erdgasfeld schon mal ein Erdbeben, vermutlich dadurch ausgelöst, dass sich durch die Gasförderung die Erde leicht absenken kann und dadurch das Spannungsfeld in der Erde verändert wird.
Ein kurioses Zusammentreffen war offenbar, dass der Umweltausschuss im niedersächsischen Landtag gerade über die Gefahren des Frackings beriet und Experten dazu anhörte, als die Erde in Bewegung geriet. Wie positioniert sich die Landesregierung denn grundsätzlich zu dieser Form der Erdgasförderung?
Nachdem sich das Wirtschaftsministerium in Niedersachsen im vergangenen Jahr noch sehr offensiv starkgemacht hat für das Frackingverfahren und darin keine erhöhten Umweltrisiken darin gesehen hat, sehen die Regierungsfraktionen in Niedersachsen das Ganze nach einer Expertenanhörung in dieser Woche ein wenig anders. Bislang hatten nur SPD, Grüne und Linke Umweltverträglichkeitsprüfungen vor dem Fracken gefordert, jetzt schließen auch CDU und FDP eine solche aufwendige und umfassende Prüfung nicht mehr aus. Und die schwarz-gelbe Regierungskoalition will auch die Trinkwassergebiete aus der Erdgasförderung rausnehmen, also wird das Fracking künftig in Niedersachsen unter strengeren Bedingungen ablaufen.
Ein Bild, was Aufmerksamkeit und Ängste weckt, ist das vom brennenden Wasserhahn als Symbol für die Unkontrollierbarkeit der Auswirkungen des Frackings, das dessen Gegner verbreiten. Der Exxon-Konzern setzt mit einer PR-Kampagne dagegen, die auch im Zusammenhang mit einem kritischen Film steht. Ist davon in Niedersachsen etwas zu spüren?
Auch hier versuchen, die Lobbyisten, Sorgen vor der Methode entgegen zu wirken. Man geht auf Kritiker zu und setzt vor allem auf Aufklärung. Einer der dort agierenden Konzerne, ExxonMobile, erklärt den brennenden Wasserhahn zum Beispiel damit, dass das dort gezeigte brennende Gas im Wasser keine Folge des Frackings sei, sondern natürliches Methan. Und das Unternehmen hat einen Informations- und Dialogprozess in Sachen Fracking gestartet und es wurde ein neutraler Expertenkreis gegründet, der die Risiken untersuchen soll und schon bald soll ein Abschlussbericht vorliegen, nämlich im April. Außerdem hat der Europachef von ExxonMobil versprochen, innerhalb der nächsten zwei Jahre auf die Beimischung giftiger Chemikalien beim Fracking verzichten zu wollen.