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Präsidentenwahl in der Türkei
Erdogan liegt nach Teilauszählung vorn

In der Stichwahl um das Präsidentenamt in der Türkei zeichnet sich ein Sieg von Amtsinhaber Erdogan ab.

    Zu sehen ist eine transparente Wahlbox, in die ein Wahlzettel eingeworfen wird.
    Stichwahl in der Türkei. Eindrücke aus einem Wahllokal in Istanbul. (IMAGO / ZUMA Wire / IMAGO / Sedat Elbasan)
    Nach Auszählung von zwei Dritteln der Stimmen kommt er laut der Nachrichtenagentur Anadolu auf 53 Prozent und sein Herausforderer Kilicdaroglu auf 47 Prozent. Die der Opposition nahestehende Nachrichtenagentur Anka hatte zunächst Kilicdaroglu in Führung gesehen, meldet nun aber einen knappen Vorsprung Erdogans. Der Chef der Wahlbehörde hatte zuvor zu Geduld gemahnt und dazu aufgerufen, auf das endgültige Ergebnis zu warten.
    Der seit 20 Jahren zunächst als Ministerpräsident und dann als Präsident regierende Erdogan trat für eine Allianz aus Nationalisten, Islamisten und Konservativen an. Kritiker befürchten, dass er bei einem Sieg seinen autoritären Kurs weiter verschärft. Kilicdaroglu war Kandidat eines Bündnisses von sechs Parteien und hatte angekündigt, die Türkei zu demokratisieren. Insgesamt waren 61 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen. Wahlberechtigte in Deutschland und anderen Ländern hatten bereits in den vergangenen Tagen abgestimmt.
    Internationale Wahlbeobachter kritisierten einen unfairen Wahlkampf und mangelnde Transparenz bei der Abstimmung. Es gibt zudem Berichte über Angriffe auf Wahlhelfer und Beobachter - unter anderem in Istanbul.
    Diese Nachricht wurde am 28.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.