Die neue Vega soll unter anderem die Lücke schließen, die durch den Wegfall der russischen Soyuz-Raketen entstanden ist. Sie trägt Forschungssatelliten in die Erdumlaufbahn, die nicht die viel größere Ariane-Rakete brauchen.
Um Geld für Entwicklung und Produktion zu sparen, kommt der gleiche Raketenmotor sowohl für die Vega-C als auch für die neue Ariane-6 zum Einsatz, die im kommenden Jahr erstmals abheben soll.
Die Ariane wird je nach Konfiguration zwei oder vier kleine Zusatzraketen nutzen, die seitlich montiert sind – diese Booster gleichen der Hauptstufe der Vega-C.
Raketenmotor aus der Ukraine
In wenigen Jahren soll die verbesserte Kleinrakete den „Space Rider“ ins All tragen – eine Art Minishuttle, der ohne Besatzung im All unterwegs ist. Das acht Meter lange Raumschiff soll Europa regelmäßige Touren in die Erdumlaufbahn ermöglichen, etwa um wissenschaftliche Experimente in der Schwerelosigkeit durchzuführen oder defekte Satelliten einzusammeln.
Doch die Vega-C hat einen Haken. In ihrer Oberstufe befindet sich ein Raketenmotor einer Firma aus Dnipro in der Ukraine. Für die ersten Vega-Flüge sind bereits genügend Motoren geliefert, doch die ESA sucht dringend nach Ersatz, falls künftige Lieferungen kriegsbedingt ausfallen. Auf die Vega-C soll daher schon bald die Vega-E folgen, eine Version ohne Motoren aus der Ukraine.