Die Datenethikkommission der Bundesregierung hat ihren Abschlussbericht präsentiert
Der Bericht enthält insgesamt 75 Empfehlungen, an denen sich die Regierung im Umgang mit Algorithmen und Daten orientieren kann. Die Autoren raten zum Beispiel, Algorithmen nach "Schädigungspotenzial" in fünf Stufen einzuteilen. So könnten etwa Anwendungen mit einem gewissen Schädigungspotenzial einer Transparenzpflicht oder anderen Kontrollverfahren unterstellt werden. Anwendungen mit unvertretbarem Schädigungspotenzial müssten hingegen verboten werden.
Der Branchenverband Bitkom kritisierte den Bericht. Er stellte fast alle Algorithmen unter einen Generalverdacht, anstatt eine enge Kategorie von Algorithmen zu identifizieren, die einer besonderen Regulierung bedürfen. Auch der Verband der deutschen Maschinenbauer kritisiert den Bericht.
Der TÜV-Verband hingegen begrüßte den Vorstoß, Künstliche Intelligenz und selbstlernende Algorithmen in unterschiedliche Risikoklassen einzuteilen.
Abgeordnete der Linken und der Grünen lobten den Bericht ebenfalls. Zwei Grünen-Politiker nannten die Handlungsempfehlungen "klar und zukunftsfähig".
Quelle: Science Media Center | VDI Nachrichten | Bitkom | VD TÜV | Netzpolitik.org | gruen-digital.de
Das Berliner Kammergericht bleibt bis zum nächsten Jahr offline
Der Grund ist ein Befall mit der Schadsoftware Emotet. Sie ist wahrscheinlich per Email in das Computernetz des Gerichts gelangt. Dort hat man sie vor einem Monat entdeckt und die Rechner sofort vom Netz genommen.
Nun sagte der Präsident des Gesichts dem Tagesspiegel, dass das mindestens bis zum nächsten Jahr so bleiben werde. Dem Trojaner sei es nicht gelungen, Dokumente abzuschöpfen oder zu verschlüsseln. Man traue sich aber noch nicht, mit den Daten wieder online zu gehen. Es könnte sein, dass die Schadsoftware noch da sei und sich lediglich schlafend stelle. Aber auch ohne Zugang zum Internet funktioniere das Kammergericht, heißt es vom Präsidenten.
Quelle: Tagesspiegel
Peter Altmaier plant eine europäische Cloud
Der Bundeswirtschaftsminister will sein Konzept für das Projekt "Gaia-X" am Dienstag vorstellen. Es geht darum, die Serverkapazitäten vieler Unternehmen in Europa miteinander zu vernetzen. Dadurch sollen Daten sicher und vertrauensvoll geteilt werden können. Das geht aus einem Papier hervor, das der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegt.
Laut der Zeitung sollen Bosch, SAP, Telekom, Deutsche Bank und Siemens das Konzept gemeinsam mit dem Ministerium entwickelt haben.
Dass sich die bisherigen Cloud-Marktführer wie Amazon und Microsoft aus den USA an dem Projekt in Europa beteiligen, sei laut Altmaiern nicht ausgeschlossen.
Der SWR zieht einen Supercomputer zu Rate, um den hauseigenen Musikbestand zu sortieren
Ein Computer des Höchstleistungsrechenzentrums der Universität Stuttgart soll die zwei Millionen Audiodateien umfassende Sammlung des Südwestrundfunks analysieren. Das hat SWR-Intendant Kai Gniffke Ende der Woche bekannt gegeben.
Der Rechner wird die Stücke auf 700 Eigenschaften hin untersuchen – etwa nach Instrumenten, Rhythmus und Stimmung. Das soll den Mitarbeitern später die Suche nach passender Musik erleichtern.
Der SWR hatte bereits rund 230 000 Audiodateien mit eigenen Mitteln analysiert. Den kompletten Bestand auf 700 Charakteristika hin zu untersuchen hätte die Möglichkeiten der IT-Abteilung gesprengt.
Quelle: dpa
Unionsabgeordnete sprechen sich gegen die Huawei-Entscheidung der Bundesregierung aus
Die Bundesregierung hatte entscheiden, den chinesischen Hersteller Huawei nicht von vorneherein vom Ausbau des 5G-Netzes in Deutschland auszuschließen. Stattdessen sollen alle Hersteller nach einem Sicherheitskatalog überprüft werden.
Die sechs Unionsabgeordneten haben sich in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt gegen diese Entscheidung gestellt. Darin werfen sie der Regierung vor, die strategische Reichweite des 5G-Ausbaus zu verkennen. Die nationale Sicherheit und die technologische Souveränität Deutschlands und Europas stünden auf dem Spiel.
Fragen, die derartige Auswirkungen haben, müssten im Parlament entschieden werden, fordern die Autoren. Auch aus der SPD-Fraktion kam Zustimmung für die Kritik der CDU-Politiker.
Quelle: dpa | Handelsblatt
Investitionspläne lassen die Kurse von Tech-Unternehmen fallen
Der Netzwerkausrüster Nokia hat am Donnerstag angekündigt, mehr Geld in den 5G-Ausbau stecken zu wollen. Dadurch werde das Unternehmen in diesem und kommendem Jahr deutlich weniger Gewinn erwirtschaften. Kurz nach Handelsbeginn sackte die Aktie des Unternehmens daraufhin um 22 Prozent ab.
Amazon erging es bei der Präsentation seiner Quartalszahlen ähnlich. Das Online-Kaufhaus vermeldete den ersten Gewinnrückgang seit zwei Jahren. Laut Analysten sollen Investitionen in die Logistik-Infrastruktur der Grund sein. Die Aktie fiel zwischenzeitig um sieben Prozent, konnte sich gestern aber wieder leicht erholen.
Quelle: dpa | Techcrunch
Google-Mitarbeiter fühlen sich überwacht
Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg und beruft sich dabei auf die Notiz eines Google-Mitarbeiters. Darin soll er von Kollegen berichten, die entdeckt haben, dass ein Team des Konzerns an einer Erweiterung für den im Hause genutzten Chrome-Browser arbeite. Diese Erweiterung soll automatisch Bescheid geben, sobald Mitarbeiter Kalendereinträge mit mehr als 100 Teilnehmern erstellen. Die naheliegest Erklärung für dieses Tool sei es, Versuche der Belegschaft, sich zu organisieren, von vorneherein zu überwachen, heißt es in der Notiz.
Ein Google Sprecher wies diese Vorwürfe zurück. Die Browser-Erweiterung soll Mitarbeiter lediglich daran erinnern, nachzudenken, bevor sie ein Ereignis in die Kalender viele Kollegen eintragen.
Die verschiedenen Ansichten über das Tool verdeutlichten laut Bloomberg die Spannungen zwischen Googles Führung und den Mitarbeitern. So sollen etwa letzten Montag ein paar Dutzend Angestellte in Googles Züricher Büro ein Treffen zum Thema Arbeitnehmerrechte abgehalten haben. Die Vorgesetzten sollen versucht haben, die Zusammenkunft zu verhindern. Letzten Monat haben freie Mitarbeiter Googles in Pittsburgh dafür gestimmt, einer Industriegewerkschaft beizutreten.
Quelle: Bloomberg
Samsung bessert bei seinem Fingerabdruck-Sensor nach
Mitte des Monats hatte die britische Zeitung The Sun von der Besitzerin eines Galaxy-S10-Smathphones berichtet. Die Frau hatte ihr Handy in eine Displayschutzhülle gesteckt und danach die Funktion zum Entsperren per Fingerabdruck eingerichtet. Das Handy konnte anschließend nicht nur von der Frau, sondern auch von ihrem Ehemann entsperrt werden.
Samsung bestätigte, dass das Problem mit bestimmten Silikonhüllen auftreten könne. Nun hat der Hersteller ein Software-Update bereitgestellt, das den Fehler beseitigen soll.