Der SMS-Nachfolgestandard RCS weist Sicherheitslücken auf
Hacker des Berliner IT-Sicherheitsunternehmens SR Labs haben eigenen Angaben zufolge gravierende Schwachstellen im Handynetz entdeckt. Bei einem Experiment konnten sie heimlich Nachrichten mitlesen und Telefonate abhören. Die Angriffe erfolgten über das RCS-Netz, das in Deutschland von Vodafone und der Telekom angeboten wird und als Nachfolger der klassischen SMS gehandelt wird. Die Schwachstellen liegen demnach darin, wie Mobilfunkunternehmen den Standard "Rich Communication Services" (RCS) in ihr Netz integrieren.
Richter stärken das "Recht auf Vergessen" im Internet
Das Bundesverfassungsgericht hat das sogenannte Recht auf Vergessen im Internet auch bei schweren Straftaten gestärkt. Das Gericht gab der Beschwerde eines Mannes statt, der im Jahr 1982 wegen Mordes verurteilt wurde. Dieser hatte sich gegen die vollständige Nennung seines Namens in Artikeln eines Magazins gewandt, die immer noch im Internet abrufbar sind. Die Richter betonten, dass bei der Abwägung zwischen Persönlichkeitsrechten und Pressefreiheit insbesondere der zeitliche Abstand zu einer Tat beachtet werden müsse. Onlinepressearchive können demnach verpflichtet werden, Schutzvorkehrungen gegen die zeitlich unbegrenzte Verbreitung personenbezogener Berichte durch Internetsuchmaschinen zu treffen. Dennoch könnten Betroffene nicht allein über das Recht auf Vergessen bestimmen.
Quelle: Bundesverfassungsgericht | Agenturen
Viele Online-Dienste sind nicht Datenschutzkonform
Das geht aus einer Studie hervor, die ein Forschungsteam der Universität Göttingen im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz durchgeführt hat. Die Wissenschaftler hatten untersucht, wie 35 große Onlinedienste die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) umsetzen. Zu den untersuchten Portalen zählten unter anderem Amazon, Google, WhatsApp, Zalando und Otto. Ernüchternd sei, dass nicht ansatzweise alle Dienste die DSGVO umgesetzt hätten, und dies schon gar nicht vollständig, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Demnach gibt es vor allem bei sozialen Netzwerken und Messengern weiter eklatante Mängel. Nachlässig sei häufig der Umgang mit personalisierten Daten. 33 Dienste hatten Social-Media-Plugins in ihre Webseiten eingebunden, teilweise wurden Nutzer darüber überhaupt nicht informiert, bei anderen Diensten fehlte der Hinweis auf die entsprechende Datenverarbeitung.
Quelle: Studie BMJV| heise
Das 4G-Netz weist weiter große Lücken auf
Die Netzbetreiber in Deutschland mussten sich mit dem Erwerb der Mobilfunkfrequenzen für LTE verpflichten, bis Ende 2019 eine lückenlose Versorgung sicherzustellen. Auf vielen ICE-Strecken sowie an Bundesautobahnen werden diese Ziele offenbar nicht erreicht werden können. Das geht aus Messungen der Bundesnetzagentur in Bayern von diesem Sommer hervor. Die Deutsche Telekom versorgt demnach 90 Prozent der ICE-Strecken mit 4G, Vodafone 84 Prozent und Telefónica nur 74 Prozent.
China verbietet mit KI hergestellte Fake-News
Gestern hat die Cyberspace Administration of China (CAC) neue Vorschriften erlassen, die die Herstellung und Verbreitung digital erstellter Falschnachrichten verbietet. Die Regelungen der Behörde treten ab dem 1. Januar 2020 in Kraft. Dann ist Online-, Video-, und Audio-Anbietern in China die Veröffentlichung von gezielten Falschinformationen untersagt, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz oder Virtual Reality geschaffen wurden. Hauptaugenmerk sind so genannte Deep-Fakes, bei denen Videos manipuliert werden und dort Personen täuschend echt etwas tun oder sagen, was diese nie getan oder gesagt haben.
Quelle: Agenturen
Bei Apple gehört die Krim zu Russland
Auf Druck der russischen Behörden weist der US-Technologiekonzern Apple die von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim bei der Nutzung verschiedener Dienste in Russland als russisch aus. In der Routenplanung und in der Wetter-App von Apple-Geräten erscheinen beispielsweise die Städte Simferopol und Sewastopol mit dem Zusatz "Krim, Russland". Der Vorsitzende des Sicherheitsausschusses im russischen Parlament, Wassili Piskarjew, sagte laut der Nachrichtenagentur Interfax, Apple habe seine Dienste "in Einklang mit dem russischen Recht" gebracht.
Quelle: Agenturen
Twitter will inaktive Accounts löschen
Der Kurznachrichten-Dienst hat angekündigt, ab dem 11. Dezember inaktive Konten zu löschen. Die betroffenen Nutzernamen würden damit wieder freigegeben. Twitter zufolge gilt nur als aktiv, wer sich mindestens ein Mal innerhalb von sechs Monaten einloggt. Nutzer, die von einer Löschung betroffen sind, wurden bereits per E-Mail vorgewarnt.