Archiv

Erforscht, entdeckt, entwickelt
Das Info-Update

USA setzen auf Nokia und Ericsson +++ Google hat private Videos an Fremde verschickt +++ Emotet späht WLANs aus +++ Niederländisches Gericht stoppt algorithmische Erkennung von Sozialhilfebetrug +++ Apple musste Strafe wegen Drosselung von iPhones zahlen +++ Tech-Riesen wehren sich gegen Clearview

Von Piotr Heller |
Forschung aktuell: Computer und Kommunikation - Die Meldungen
Der Wochenrückblick aus der IT-Welt (Deutschlandradio)
Die Vereinigten Staaten wollen auf Nokia und Ericsson setzen
US-Finanzminister William Bar sagte, die USA sollten ZITAT, "ihre finanziellen Muskeln" spielen lassen, um die beiden skandinavischen 5G-Ausrüster zu unterstützen.
Hintergrund ist, dass Nokia und Ericsson mit dem chinesischen Netzwerkausrüster Huawei konkurrieren, der in den USA wegen Sicherheitsbedenken vom 5G-Ausbau ausgeschlossen werden soll. In den Vereinigten Staaten selbst gibt es keinen Konzern, der derzeit die nötige Infrastruktur liefern könnte.
Quelle: dpa

Google hat private Videos seiner Nutzer an Fremde verschickt
Das räumte der Konzern selbst ein. Betroffen waren Nutzer des Cloud-Speichers Google Photos, die den Dienst Takeout verwendeten. Die Funktion soll es erleichtern, Dateien aus der Cloud herunterzuladen. Ein Fehler habe dazu geführt, dass private Videos einiger Nutzer Ende November bei Fremden landeten.
Google hat die Betroffenen benachrichtig. Es habe sich um einen Bruchteil der Nutzer gehandelt, teilte Google mit, nannte jedoch keine konkrete Zahl.
Quelle: 9to5google.com | MIT Technology Review

Emotet späht WLANs aus, um sich zu verbreiten
Bisher waren Sicherheitsexperten davon ausgegangen, dass die Schadsoftware neben Spam-Emails bestehende Netzwerkverbindungen infizierter Rechner nutze, um neue Opfer zu finden.
Nun berichten Forscher von Binary Search, dass der Schädling sich auch auf anderem Wege ausbreite. Dazu probiere er typische Passwörter aus, um in sichtbare Funknetze in der Nähe eines infizierten Rechners vorzudringen.
Emotet hat in den letzten Monaten weltweit große Schäden verursacht. Hierzulande waren auch Behörden, Krankenhäuser und Gerichte von den Angriffen betroffen.
Quelle: heise.de | BSI | helpnetsecurity.com

Ein niederländisches Gericht hat die algorithmische Erkennung von Sozialhilfebetrug verboten
Das System zieht Daten verschiedener staatlicher Stellen zusammen und berechnet Profile von Menschen, die bei Sozialhilfebetrug erwischt wurden. Mit diesen Daten als Muster sucht es dann nach weiteren, potentiellen Betrügern und präsentiert sie den Behörden.
Wie das Portal Dutchnews berichtet, hat ein Gericht in Den Haag nun entschieden, dass dieser Einsatz gegen das europäische Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens verstößt. Auch könne der Einsatz diskriminierend sein. Zudem kritisierten die Richter, dass mangelnde Transparenz es schwer mache, das System zu kontrollieren.
Die niederländische Regierung kann gegen die Entscheidung in Berufung gehen.
Quelle: Dutchnews.nl | Guardian.co.uk

Apple musste jetzt auch in Frankreich eine Strafe wegen der Drosselung von iPhones zahlen
Der Konzern zahlte 25 Millionen Euro im Rahmen eines Vergleichs. Das Französische Wirtschaftsministerium hatte dem Konzern irreführende Geschäftspraktiken vorgeworfen. Grund war, dass Apple seine Nutzer nicht ausreichend darüber Informiert habe, die Geschwindigkeit alter iPhones zu drosseln.
Nach eigenen Angaben tue der Konzern das, um die Akkulaufzeit zu verlängern. Bereits 2018 musste Apple für diese Praxis eine Millionenstrafe in Italien zahlen.
Quelle: AFPD

Tech-Riesen wehren sich gegen das Gesichtserkennungsstartup Clearview
Wie im Januar bekannt wurde, soll das Start-Up drei Milliarden Fotos auf Seiten wie Youtube, Facebook oder Twitter gesammelt haben. Damit soll es Behörden in den USA ermöglichen, den Aufenthaltsort von Verdächtigen zu ermitteln.
Wie Google nun mitteilt, verstoße diese Praxis gegen die Nutzungsbedingungen von Youtube, weshalb man Clearview abgemaht habe. Auch Twitter hat die Firma abgemahnt. Facebook soll Clearview laut einem Bericht von CBS News aufgefordert haben, vom Sozialen Netzwerk stammendes Material zu löschen.
Quelle: CBS News

Apple macht der Schweizer Uhrenindustrie Konkurrenz
Zu dieser Einschätzung kommt die britische Beratungsfirma Strategy Analytics in einem Bericht. Demnach sei der Absatz der Schweizer Uhrenbranche 2019 um 13 Prozent gesunken. Die Verkäufe von Apples Smartwatch seien im gleichen Zeitraum um 36 Prozent gestiegen.
Die Analysten schreiben, dass die traditionellen Schweizer Uhrenhersteller den "Smartwatch-Krieg" verlieren würden. Von den Umwälzungen sei vor allem die Swatch-Group betroffen, zu der neben Luxusmarken auch Angebote im niedrigen Preissegment gehören.
Quelle: dpa | Strategy Analytics