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Erforscht, entdeckt, entwickelt
Das Info-Update

Video-Plattformen reduzieren ihre Datenrate +++ Apple muss eine Milliarden-Strafe zahlen +++ Ein Handy hat erstmals eine Nachricht aus dem All empfangen +++ Eine App überwacht die Corona-Quarantäne +++ Neue Tablets nutzen ein Lichtradar +++ OneWeb ist in finanziellen Schwierigkeiten +++ Google-Translate übersetzt live

Von Lucian Haas |
Forschung aktuell: Computer und Kommunikation - Die Meldungen
Wochenrückblick aus der IT-Welt – das Info-Update bei „Computer und Kommunikation“ (Deutschlandradio)
Video-Plattformen reduzieren ihre Datenrate
Infolge der Corona-Krise gibt es eine verstärkte Nutzung von Unterhaltungsangeboten im Internet. Hinzu kommt ein erhöhter Datentransport durch Telearbeit. Um in dieser Zeit die Netze zu entlasten, haben die Video-Streaming-Plattformen Netflix, Youtube und Amazon Prime Video die Übertragungsqualität ihrer Angebote in Europa gesenkt. Sie liefern die Videos in etwas reduzierter Auflösung mit einer geringeren Bit-Rate aus. Nach Angaben von Netflix und Youtube gilt diese Regelung erst einmal für 30 Tage. Laut Schätzungen könnte die Belastung der europäischen Datennetze durch Videostreams auf diese Weise um rund 25 Prozent reduziert werden.
Quelle: Agenturen, Heise, Golem
Coronavirus
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Apple muss eine Milliarden-Strafe zahlen
Und zwar in Frankreich. Dort verhängte die französische Wettbewerbsbehörde gegen Apple eine Strafzahlung in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro. Die Begründung dafür sind illegale Vertriebsvereinbarungen. Der Vorwurf der Wettbewerbshüter lautet: Apple soll sich mit zwei Großhändlern abgesprochen und dadurch den Markt gleichgeschaltet haben. Zudem soll der Konzern spezialisierte Händler mit restriktiven Vertragsklauseln dazu gezwungen haben, Geräte nicht zu günstigeren Preisen anzubieten als in den konzern-eigenen Apple-Stores. Apple kündigte Widerspruch gegen die Entscheidung an. Die Untersuchung der Wettbewerbshüter geht zurück auf eine Beschwerde eines französischen Apple-Händlers aus dem Jahr 2012.
Quelle: Agenturen

Ein Handy hat erstmals eine Nachricht aus dem All empfangen
Dabei handelte es sich um ein handelsübliches Smartphone und kein spezielles Satellitentelefon. Die GSM-Basisstation, von der die Nachricht aus verschickt wurde, war auf der Außenseite eines Raumfrachters befestigt, der in rund 500 Kilometer Höhe um die Erde kreist. Das Experiment mit der GSM-Übertragung aus dem All machte die Firma Lynk Global. Deren Plan ist es, eines Tages mit Hunderten von Nanosatelliten die Netzabdeckung von Mobilfunknetzen auf abgelegene Regionen zu erweitern – zumindest für bestimmte Notfalldienste. Die übertragene Nachricht war ein sogenannter "Wireless Emergency Alert". Solche Notfall-Mitteilungen werden in manchen Ländern beispielsweise bei drohenden Naturkatastrophen an alle Handys in einem bestimmten Gebiet übertragen. Sie dürfen maximal 90 Zeichen lang sein. Der Text der ersten Nachricht aus dem All lautete: "This is a test". Allerdings gingen bei der Übertragung die ersten drei Buchstaben verloren. Einen Rückkanal, um Daten vom Handy zum Satelliten zu übertragen, gibt es bislang nicht.
Quelle: Heise

Eine App überwacht die Corona-Quarantäne
Auch in Polen werden immer mehr Personen infolge der Corona-Pandemie unter häusliche Quarantäne gestellt. Um zu überwachen, dass die Quarantäne-Bestimmungen eingehalten werden, setzen die Gesundheitsbehörden auch auf eine Smartphone-App namens "Home Quarantine". Mehrmals pro Tag erhalten die Nutzer von den Behörden eine SMS. Daraufhin müssen sie innerhalb von 20 Minuten mit der App ein Selfie machen. Das Foto wird samt aktuellen Standortdaten an die Behörden übermittelt. Eine Software wertet dann per automatisierter Gesichtserkennung aus, ob es sich um die Person in Quarantäne handelt, und ob sie sich tatsächlich am festgelegten Quarantäne-Standort aufhält. Bleibt die Rückmeldung aus, wird die Polizei benachrichtigt, um die Lage vor Ort zu überprüfen.
Quelle: Polnisches Ministerium für Digitalisierung

Neue Tablets nutzen ein Lichtradar
In modernen Smartphones und Tablets sind schon die unterschiedlichsten Kameras und Sensoren integriert. Bei den neuesten iPad-Pro-Modellen setzt Apple nun erstmals auch ein sogenanntes Lidar ein. Eine Lidar funktioniert ähnlich wie ein Radar, verwendet aber anstelle von Radiowellen Licht- bzw. Laserimpulse. Damit scannt es seine Umgebung und kann unter anderem zur Entfernungsmessung dienen. Lidar Scanner kommen zum Beispiel auch in selbstfahrenden Autos zum Einsatz. In den Tablets können die Lidar-Sensoren unter anderem dafür dienen, Räume in 3D zu vermessen, um die Daten in Anwendungen mit Augmented-Reality zu verwenden.
Quelle: Agenturen

OneWeb ist in finanziellen Schwierigkeiten
Der Plan von OneWeb ist es, ab 2021 mit rund 650 kleinen Satelliten weltweit ein Breitband-Internet anzubieten. Doch das Projekt könnte an Geldmangel scheitern. Laut einer Meldung der Agentur Bloomberg bereitet OneWeb einen möglichen Antrag auf Gläubigerschutz vor. Anfang der Woche hatte es Berichte gegeben, dass das Unternehmen rund zehn Prozent seiner Angestellten entlässt. OneWeb bestätigte, dass es im Zuge der Corona-Krise zu Verzögerungen bei der Montage und den Starts von Satelliten kommen werde. OneWeb ist eine Tochter des japanischen SoftBank-Konzerns. Zu den Investoren gehört auch Airbus.
Quelle: Heise

Google-Translate übersetzt live
Die neueste Version der Übersetzer-App Translate von Google kann gesprochene Sprache in geschriebenen Text umwandeln und dabei auch noch übersetzen, und zwar in Echtzeit. Der Dienst soll nach Angaben von Google in beliebigen Kombinationen der Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Hindu und Thai funktionieren. Zuvor konnte Translate schon einzelne Wörter und Sätze übersetzen, aber keine kontinuierliche Sprache. Das Feature funktioniert jedoch nur verlässlich, wenn eine einzelne Person spricht und möglichst keine Störgeräusche vorkommen. Damit eignet es sich zum Beispiel für die Live-Übersetzung von Ansprachen – zum Mitlesen. Eine Sprachausgabe im Sinne einer klassischen Simultanübersetzung wird von der App nicht angeboten.
Quelle: Heise