Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat das Erdnuss-Genom entschlüsselt
Möglich war das erst durch technische Fortschritte, zum Beispiel bei der Sequenzierung, denn das Genom ist sehr komplex. Bei der Art, die als Nahrungsmittel angebaut wird, besteht es zum Beispiel aus drei Chromosomensätzen – wir Menschen haben zwei. Bei der Erdnuss stammen zwei davon von wilden Vorfahren der Pflanze. Beide seien fast vollständig erhalten, schreiben die Forscher im Fachmagazin Nature Genetics.
Die Wissenschaftler konnten außerdem Fragen zur Evolution des Erdnuss-Genoms klären. So fanden sie bei mehr als 200 Erdnusspflanzen aus der ganzen Welt eine Art "genetischen Fingerabdruck" einer Ursprungs-Pflanze – eben der, die als erste genetisches Material von beiden wilden Vorfahren besitzt.
Daraus konnten sich viele Erdnuss-Varianten entwickeln, denn die genetischen Eigenschaften beider Vorfahren wurden immer wieder neu gemischt.
Quelle: Nature Genetics
Klimafaktoren können bis zu 50 Prozent der Ertragsschwankungen bei Mais, Reis, Soja und Sommerweizen erklären.
Zu diesem Schluss kommt eine Forschergruppe aus Australien, Deutschland und den USA in ihrem Fachartikel in den Environmental Research Letters. Darin heißt es, besonders Extreme wie Dürren, Hitzewellen und Starkregen während der Vegetationszeit hätten großen Einfluss. Sie machten zwischen 18 und 43 Prozent der jährlichen Ertragsschwankungen aus.
Für ihre Analyse nutzten die Forscher eine globale landwirtschaftliche Datenbank sowie Daten zu Klima und Extremwetter. Sie verwendeten einen maschinell lernenden Algorithmus, um herauszufinden, welche Klimafaktoren die größte Rolle für die Ernteerträge spielten.
Die Ergebnisse warfen eine ihrer Thesen über den Haufen: Die wichtigsten Klimafaktoren hingen demnach nicht mit dem Niederschlag zusammen, sondern mit der Temperatur.
Quelle: Environmental Research Letters
Konstanz hat den Klimanotstand ausgerufen.
Und zwar als erste Stadt in Deutschland überhaupt, sagt die Initiative "Fridays for Future", auf die die Initiative für den Beschluss zurückgeht. Der Gemeinderat nahm eine entsprechende Resolution gestern Abend einstimmig an.
Konstanz stellt damit alle Entscheidungen unter einen Klima-Vorbehalt. Außerdem soll etwa ein Energiemanagement für städtische Gebäude eingeführt werden; ein Mobilitätsmanager soll das Verkehrsproblem in der Innenstadt in Angriff nehmen. Laut "Fridays for Future" ist auch geplant, in einem jährlich erscheinenden Report die Fortschritte bei der CO2-Vermeidung aufzulisten.
In anderen Ländern haben Städte bereits ähnliche Resolutionen verabschiedet. Dazu zählen Los Angeles, Vancouver, London und Basel.
Quelle: dpa, AFP
Forscher aus München haben Stammzellen bei der Entscheidungsfindung zugesehen.
Es geht um die Frage, ob die Zellen sich zu einem speziellen Typ mit bestimmten Aufgaben entwickeln – also differenzieren – oder ob sie das vorerst nicht tun und Stammzellen bleiben. Sichtbar machen konnten die Wissenschaftler das mit einem Fluoreszenzmikroskop.
Wie sie im Fachmagazin Molecular Cell schreiben, konnten sie im Kern der Zellen, die sich differenzierten, charakteristische Veränderungen beobachten: sogenannte "paraspeckles" – kleine Pakete aus RNA und bestimmten Eiweißmolekülen, unter dem Mikroskop sichtbar als kleine Flecken.
Wann und wie diese Moleküle aneinander binden, reguliert nach den Erkenntnissen das Schicksal der Zellen.
Die Forscher vermuten, dass es sich möglicherweise um einen grundlegenden Mechanismus handelt, der auch bei anderen Differenzierungsprozessen gilt. Entsprechende Hinweise gibt es zum Beispiel bei der Entwicklung von Mäuse-Embryonen.
Bei bestimmten Krankheiten wie ALS, einer nicht heilbaren Erkrankung des Nervensystems, gibt es Indizien, dass das Kontrollsystem aus Protein und RNA innerhalb der Zellen aus dem Ruder gelaufen ist.
Quelle Molecular Cell
Das US-Gesundheitsministerium hat eine Gewissensklausel erlassen.
Wichtigste Auswirkungen der neuen Regel sind, dass etwa Ärzte, Pfleger und Apotheker keine Verfahren mehr durchführen oder daran mitwirken müssen, die sie aus moralischen oder religiösen Gründen ablehnen. Genannt werden in dem Papier Abtreibungen, Sterilisationen, Patientenverfügungen und Sterbehilfe.
Zur Begründung heißt es, frühere Versuche, die Ausübung der Religionsfreiheit zu schützen, seien unzureichend gewesen. Der US-Kongress hatte zuvor 25 Gesetze beschlossen, die den Gewissensschutz von Mitarbeitern gewährleisten sollen.
Applaus für die neuen Regeln kommt von konservativen Gruppen und aus der katholischen Kirche, Präsident Trump spricht vom Schutz der Würde und des Wertes menschlichen Lebens. Bürgerrechtsorganisationen fürchten Nachteile vor allem für Frauen und Homosexuelle und betonen, persönliche Überzeugungen sollten niemals Einfluss auf die Behandlung von Patienten haben.
Quelle: dpa, KNA