Auf Pluto gibt es offenbar Frost-Schutz-Gase
Forschende der Hokkaido Universität in Japan haben Daten der NASA-Raumsonde New Horizons analysiert, die 2015 an Pluto vorbeigeflogen war. Bei Computersimulationen sahen die Wissenschaftler, dass sich unter dem Eispanzer des Zwergplaneten eine Isolierschicht aus Gashydrat befinden könnte. Diese schützt tiefer liegendes Wasser vor dem Gefrieren, heißt es im Fachblatt "Nature Geoscience". Denkbar sei, dass es derartige Schutzhüllen auch bei anderen Himmelskörpern gibt. Damit könnte es im Weltall weitaus mehr Potential für die Entstehung von Leben geben als bislang angenommen.
Quelle: NATURE Geoscience
Raben verbreiten schlechte Laune
Verhaltensbiologen der Universität Wien haben bei Experimenten herausgefunden, dass bei Kolkraben Frust ansteckend sein kann. Wie die Forschenden im Fachblatt PNAS schreiben, sollten Raben durch ein Guckloch spähen. Dabei sahen die Tiere entweder eine beliebte oder ungeliebte Futterbelohnung. Die Vögel reagierten jeweils mit Vorfreude oder Enttäuschung. Im zweiten Experiment war ein Artgenosse als Beobachter dabei, der ebenfalls dem Test unterzogen wurde. Dabei sahen die Biologen, dass der zweite Rabe die Situation pessimistischer einschätzte, wenn er zuvor den Frust des ersten Raben beobachtet hatte. Damit konnten die Wissenschaftler erstmals diese Art von emotionaler Ansteckung bei Vögeln nachweisen, die als Voraussetzung für Empathie gilt.
Quelle: PNAS
Die Zementherstellung könnte klimafreundlicher werden
Rund acht Prozent des weltweit ausgestoßenen Kohlenstoffdioxids (CO2) gehen auf die Herstellung von Bauzement zurück. Geowissenschaftler der Universität Halle-Wittenberg präsentieren im Fachblatt Construction and Building Materials ein Verfahren, mit dem aus Industrieabfällen hochwertige und umweltfreundlichere Baustoffe hergestellt werden können. Aus bestimmten Reststoffen aus der Kaolin- und Aluminiumproduktion lassen sich demnach Zemente herstellen, die über die gleichen Eigenschaften wie konventionelle Mischungen verfügen. Jedoch reichen die industriellen Reststoffe nicht aus, um den globalen Zementbedarf zu decken, räumen die Studienautoren ein.
Quelle: Uni Halle | Construction and Building Materials
Stärke stand schon früh auf dem Speiseplan unserer Vorfahren
Pflanzliche Kohlenhydrate waren schon lange vor der Erfindung der Landwirtschaft wichtiger Teil der Ernährung. Archäologen der Universität von Cambridge haben in Südafrika die Überreste von Kochstellen untersucht, die auf ein Alter von 120.000 Jahren datiert wurden. Bei ihren Analysen sahen sie, dass diese Feuerstellen für die Zubereitung stärkereicher Pflanzenteile genutzt wurden, heißt es im Journal of Human Evolution. Demnach suchten damals bereits Vertreter des anatomisch modernen Menschen gezielt Wurzeln und Knollen, um mithilfe des Kochens effizient diese Kohlenhydratquelle zu erschließen.
Quelle: Journal of Human Evolution
Paläontologen können noch mehr Farben sehen
Bislang konnten Wissenschaftler bei Fossilien nur die Reste des dunklen Farbpigments Eumelanin nachweisen. Dieses deckt aber nur einen Teil der Farbgebung der Tierwelt ab. Geoforscher der Universität von Manchester stellen im Fachblatt NATURE Communications eine Methode vor, mit der sich auch das für gelbe und rötliche Farbtöne verantwortliche Phäomelanin nachweisen lässt. Demnach ist das Pigment durch Zink und durch eine bestimmte Art von Schwefel-organischen Verbindungen charakterisiert. Beide Stoffe lassen sich in Versteinerungen nachweisen. Demonstriert haben die Studienautoren ihr Verfahren an einer drei Millionen Jahre alten Maus, die den neuen Daten zufolge ein rötliches Fell und einen weißen Bauch besaß.
Quelle: NATURE Communications
Privilegierte Menschen neigen zur Selbstüberschätzung
Das ist das Ergebnis von vier Studien im Journal of Personality and Social Psychology. Forschende aus Singapur und den USA hatten unter anderem mehr als 150.000 Personen in Mexiko befragt, die sich für einen Kredit überprüfen lassen mussten. Teilnehmende, die über eine höhere Bildung oder mehr Geld verfügten und sich einer besseren Gesellschaftsschicht zurechneten, schätzten sich selbst deutlich besser ein, als es die reinen Daten hergaben. Ebenso überschätzten sie sich hinsichtlich ihrer persönlichen Leistung gegenüber Konkurrenten aus niedrigeren sozialen Schichten. Die Studienautoren führten auch vergleichbare Tests mit hunderten US-Studierenden durch und kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Die Daten deuten darauf hin, dass Klassenhierarchien in der Gesellschaft fortbestehen.