Das Ebola-Virus aus dem Ost-Kongo breitet sich aus
Die Weltgesundheitsorganisation WHO bestätigte einen ersten Krankheitsfall in Uganda, einem Nachbarland des Kongos. Es handelt sich um einen fünfjährigen Jungen, der mit seiner Familie vom Kongo aus nach Uganda einreiste. Das Kind werde in einem Ebola-Behandlungszentrum versorgt. Die Eltern und weitere Angehörige seien unter Quarantäne gestellt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Uganda mit. Die WHO hatte seit Monaten vor einer Ausbreitung der Ebola-Epidemie auf Nachbarländer des Kongos gewarnt. An Grenzübergängen zu Uganda werden deshalb alle Einreisenden routinemäßig auf Fieber untersucht, um ein Einschleppen des Virus zu verhindern. Die Familie des erkrankten Jungen gelangte den Angaben nach auf unüberwachten Schleichwegen ins Land. Das Ebola-Virus löst starkes Fieber und innere Blutungen aus. Für die meisten Infizierten endet es mit dem Tod. Nach offizieller Zählung haben sich im Ost-Kongo in den vergangenen elf Monaten fast 2.100 Menschen mit dem Ebola-Virus angesteckt. Rund 1.400 davon sind bereits gestorben.
Quelle: WHO, Agenturen
Die Ostsee-Räuber sind magerer geworden
Der Gesundheitszustand von Kegelrobben und Dorschen hat sich in manchen Teilen der Ostsee verschlechtert. Das berichten schwedische Forscher im Fachjournal Ambio. Sie analysierten Daten über die Entwicklung der Bestände und des Gesundheitszustands von sechs Tierarten beziehungsweise Tiergruppen aus einem Zeitraum von 1993 bis 2014 – darunter auch Heringe, Sprotten, Krebstiere und Plankton. Dabei fiel auf: Kegelrobben und Dorsche sind heute magerer als früher. Und diese Entwicklung steht auch im Zusammenhang mit der geringeren Verfügbarkeit von Beutetieren wie Krebsen in der Nahrungskette. Nach Ansicht der Forscher sollte deshalb das Fischereimanagement angepasst werden. Bisher würden Fangquoten für Dorsche an der Größe der Bestände ausgerichtet. Für solche Entscheidungen sei es aber besser, den Zustand des gesamten Nahrungsnetzes zu berücksichtigen.
Quelle: Ambio
Eine Grabwespe bekämpft Schimmelpilze mit Giftgas
Der Bienenwolf ist eine Grabwespenart, die Jagd auf Bienen macht. Ihre Opfer verschleppt sie in unterirdische Nester, wo sie den Bienenwolf-Larven als Nahrung dienen. In den Nestern ist es feucht und warm, und das wären eigentlich perfekte Bedingungen, damit die toten Bienen schnell verschimmeln. Doch tatsächlich kommen Schimmelpilze dort kaum vor. Forscher der Universität Mainz haben jetzt herausgefunden, warum. Aus den Bienenwolf-Eiern tritt Stickstoffmonoxid aus und reichert sich in den Brutkammern an. Es wirkt als Giftgas, das das Pilzwachstum unterdrückt. Warum die hohen Konzentrationen von Stickstoffmonoxid der Entwicklung der Bienenwolf-Eier selbst nicht schaden, ist noch ungeklärt. Die Studie ist im Fachmagazin eLife erschienen.
Quelle: eLife
Hubbles System zur Klassifikation von Spiral-Galaxien passt nicht
Vor mehr als 90 Jahren entwickelte der Astronom Edwin Hubble ein Modell, mit dem sich Spiralgalaxien ihrem Typus und der Form ihrer Spiralarme nach einteilen lassen. Dieses Ordnungsschema ist als Hubble-Sequenz bekannt und wird bis heute in vielen Astronomie-Lehrbüchern beschrieben. Allerdings muss es wohl überarbeitet werden. Galaxy Zoo nennt sich ein Projekt, bei dem Hunderttausende Freiwillige im Internet Bilder von Tausenden von Galaxien analysierten. Auf Basis dieser Daten fanden Forscher jetzt heraus: Die von Hubble beschriebene Korrelation zwischen der Größe des Zentralbereichs einer Galaxie und der Form ihrer Galaxienarme ist statistisch gar nicht gegeben. Die neuen Erkenntnisse bedeuten auch, dass die Theorien, wie Galaxien ihre Struktur entwickeln, überdacht werden müssen. Die zugehörige Studie ist in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society erschienen.
Kölner Forscher haben eine neue Fortbewegungsart entdeckt
Und zwar bei einem kleinen Einzeller namens Idionectes vortex. Diese Mikrobe besitzt eine lange, fadenförmige Geißel, die sie allerdings nicht wie andere Einzeller wellenförmig schlagen lässt. Vielmehr biegt sie die Geißel zu einem Ring, der dann in sich rotiert. Die Drehbewegung erzeugt einen rotierenden Wasserfilm, der dann für den Vortrieb sorgt. Man kann sich das vorstellen wie einen Ring aus Zigarettenrauch, der sich auch in sich dreht und so durch die Luft wandert. Diese Art der Fortbewegung wurde bislang bei keinem anderen Organismus beobachtet. Nach den Erkenntnissen der Forscher der Uni Köln gleicht die Verankerung der Geißel im Zellkörper von Idionectes vortex strukturell einem Drehlager. Nur so sei die Rotation überhaupt möglich, schreiben sie im Fachmagazin Nature Microbiology.
Quelle: Nature Microbiology