Der jüngste UN-Weltdrogenbericht zeigt einige alarmierende Tendenzen auf
So sind allein im Jahr 2017 mehr als eine halbe Million Menschen weltweit wegen ihres Drogenkonsums und Krankheiten, die damit zusammenhängen, gestorben. 271 Millionen Menschen, rund 5,5 Prozent der Weltbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren, nehmen Drogen wie Cannabis, Kokain, Opium oder synthetische Substanzen. Im Vergleich zum Jahr 2009 ist das ein Anstieg um rund 30 Prozent. Das erklärten Experten des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) heute in Wien. Am häufigsten genutzt als Droge wird Cannabis. 188 Millionen Menschen greifen laut UN zum Haschisch. Daneben erreichte die illegale Herstellung von Kokain ein Allzeit-Hoch mit fast 2000 Tonnen pro Jahr. Wichtigstes Land für die Kokain-Produktion ist weiterhin Kolumbien. Besonders ausgeprägte Drogenkrisen gibt es in den USA und Kanada. Allein in den USA starben laut dem UN-Bericht in 2017 rund 70.000 Menschen an einer Überdosis, rund zwei Drittel davon an einer Überdosis Opioide. Im Zentrum stehen dabei synthetische Drogen wie das Schmerzmittel Fentanyl.
Quelle: UNODC
Dungkäfer besitzen einen dynamischen Kompass
Südafrikanische Dungkäfer rollen ihre Kugeln aus Elefantenmist immer auf einer geraden Linie von einem Kothaufen zu ihrer Bruthöhle. Bisher gingen Biologen davon aus, dass ihnen die Sonne als Orientierungshilfe dient. Allerdings bleiben die Käfer auch auf nahezu schnurgerader Spur, wenn die Sonne einmal nicht zu sehen ist. Um aufzuklären, wie sie das schaffen, bauten Forscher eine spezielle Versuchsarena für die Käfer. Darin konnten sie den Sonnenstand, die Windrichtung und andere Umweltfaktoren gezielt verändern. Bei Experimenten mit Käfern in dieser Arena stellten sie fest: Die Sonne ist zwar tatsächlich der Hauptorientierungsfaktor. Doch auch der Wind, den die Dungkäfer mit ihren langen Antennen fühlen, hilft ihnen, die Richtung zu halten. Es handele sich um die erste Studie, die zeige, dass der biologische Kompass eines Tieres verschiedene Richtungssensoren integrieren kann, so die Forscher. Die Studie ist in den Proceedings of the National Academy of Sciences erschienen.
Quelle: PNAS
Der Europäische Gerichtshof pocht auf punktgenaue Luftreinhaltung
Der EuGH hat die Rechte von Bürgern beim Thema Luftverschmutzung gestärkt. Die Richter entschieden heute in Luxemburg, dass ein Grenzwert schon dann als überschritten gilt, wenn an nur einem einzigen Teststandort im Durchschnitt eines Jahres eine höhere Verschmutzung gemessen wird. Eine Mittelung der Werte verschiedener Messstationen ist demnach nicht zulässig. Zudem können Bürger vor Gericht überprüfen lassen, ob Messstationen richtig platziert wurden. Das Urteil geht zurück auf eine Klage aus Belgien. Es dürfte aber auch Folgen für Deutschland haben. Die Platzierung von Schadstoff-Messgeräten und die Spielräume bei der Einhaltung von Grenzwerten sind in der Debatte über Diesel-Fahrverbote hierzulande immer wieder strittig. 2018 gab es noch in 57 Städten in Deutschland Überschreitungen beim EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid. Dieser liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Atemluft im Jahresdurchschnitt.
Quelle: Agenturen
Die Nasa testet eine neue Weltraum-Atomuhr
Beim gestern gemeldeten Start einer Rakete von Space X war auch eine neuartige Atomuhr für Weltraumeinsätze an Bord. Das Gerät, etwa so groß wie ein Toaster, soll eine rund 50 Mal größere Ganggenauigkeit besitzen als bisher übliche Weltraum-Atomuhren, wie sie etwa auf GPS-Satelliten eingesetzt werden. Sollte sich die sogenannten Deep Space Atomuhr ein Jahr lang im Weltraum bewähren, plant die NASA solche Geräte künftig in ihren Raumsonden einzusetzen. Die Uhr tickt so genau, dass Raumsonden auf Basis der Zeitangaben autonom im Weltraum navigieren könnten, ohne auf korrigierende Funksignale von der Erde aus angewiesen zu sein. Als Taktgeber der Uhr dient die Schwingungsfrequenz stark gekühlter Quecksilber-Ionen. Sie werden in einer elektromagnetischen Falle in der Schwebe gehalten.
Quelle: NASA
Ein Wirkstoff aus Spinat wirkt als Doping-Mittel
Ecdysteron – so heißt eine im Spinat enthaltene Verbindung, der schon länger unter Sportlern eine leistungsfördernde Wirkung nachgesagt wird. Eine internationale Untersuchung im Auftrag der Weltdoping-Agentur WADA hat das jetzt bestätigt. Im Rahmen einer sogenannten Doppelblind-Studie wurden 46 Sportlern während einer zehnwöchigen Krafttrainingsphase entweder ein Spinatextrakt mit Ecdysteron oder eine Placebo-Substanz in Kapselform verabreicht. Die Teilnehmer wussten nicht, welcher Gruppe sie angehören. Nach Abschluss der Studie lag der Kraftzuwachs bei den Probanden, die Spinatextrakt erhalten hatten, drei Mal so hoch wie bei den Teilnehmern in der Placebo-Gruppe. Die Forscher schlugen der WADA deshalb vor, Ecdysteron in die Liste verbotener Substanzen aufzunehmen. Ihre Studie ist im Fachjournal Archives of Toxicology erschienen.
Quelle: Archives of Toxicology