Magnesiummangel stoppt Krankheitserreger
Forschende der Universität Basel haben einen neuen Mechanismus entdeckt, mit dem das Immunsystem des menschlichen Körpers Krankheitserreger in Schach halten kann. Dafür erzeugen Zellen mit Hilfe eines Transportproteins gezielt einen Magnesiummangel in ihrem Inneren. Dadurch wird das Bakterienwachstum gehemmt. Manche Bakterien wie zum Beispiel Salmonellen können sich in kleinen Einschlüssen in Zellen des Wirts einnisten, um so patrouillierenden Abwehrzellen des Immunsystems zu entgehen. Sie vermehren sich dann auch in diesem Versteck. Mangelt es aber an Magnesium in den Wirtszellen, werden die Erreger gewissermaßen ausgebremst. Dieser Mechanismus kann auch erklären, warum manche Menschen viel empfindlicher auf bestimmte Erreger reagieren als andere. Bei ihnen sind die für die Abwehr nötigen Magnesium-Transportproteine weniger aktiv. Die Studie ist im Fachmagazin Science erschienen.
Quelle: Science
Ein Schaltkreis im Gehirn bedingt, wer unter Alkoholsucht leidet
Das gilt zumindest für Mäuse, wie ein Forschungsteam im Fachblatt Science schreibt. Das Team hatte Nervenzellen von Labormäusen untersucht, die nach anfänglichem Kontakt mit Alkohol begannen, zwanghaft zu trinken. Das Ergebnis: Die Aktivitätsmuster eines neuronalen Schaltkreises im Gehirn zwischen präfrontalem Cortex und Hirnstamm erlauben Vorhersagen, welches Tier eine Zwangsstörung entwickelt. Die Studie zeigt auch, dass sich der Zwang durch Manipulation des Schaltkreises verstärken oder abschwächen ließ. Sollte dieser natürliche Indikator auch bei Menschen vorliegen, könnte er helfen, Therapien gegen Alkoholsucht zu entwickeln, so die Hoffnung der Forschenden. Exzessiver Konsum von Alkohol gilt als eine der Hauptursachen für vorzeitige Todesfälle und wird mit mehr als 200 Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Quelle: Science
Flügel und Hörner bei Käfern haben einiges gemeinsam
Viele Blatthornkäfer besitzen Hörner oder hornähnliche Fortsätze. Sie spielen eine wichtige Rolle bei Paarungskämpfen. Wie sie im Laufe der Evolution entstanden sind, war allerdings bislang unklar. Die Hörner der Käfer galten als eine sogenannte evolutorische Neuheit. Sie tauchten relativ plötzlich auf, ohne erkennbar aus anderen Körperstrukturen hervorgegangen zu sein. Diese Vorstellung muss aber nun revidiert werden. Im Fachmagazin Science berichten drei Wissenschaftler, dass das Wachstum der Hörner von einem Gen-Netzwerk gesteuert wird, das auch für den Aufbau der Flügel zuständig ist. Zumindest auf Ebene der Gene stellen die Hörner damit keine evolutorische Neuheit dar. Die Forscher hatten in Experimenten mit Käferlarven einzelne Gene abgeschaltet, die für die Entwicklung der Flügel der Tiere zuständig sind. Dabei stellten sie dann fest, dass den Käfern auch keine oder nur noch kleinere Hörner wuchsen. Zu den Blatthornkäfern zählt zum Beispiel auch der asiatische Atlaskäfer, der zwei Hörner am Vorderkörper aufweist. Die geweihartige Struktur beim heimischen Hirschkäfer geht dagegen auf vergrößerte Oberkiefer zurück.
Quelle: Science
Der Klimawandel könnte Frostschäden im Apfelanbau fördern
Zu diesem auf den ersten Blick paradoxen Ergebnis kommt eine Studie Berliner Forscher im Fachjournal Climatic Change. Die wichtigen deutschen Apfel-Anbaugebiete am Bodensee und im Alten Land bei Hamburg müssten demnach in Zukunft mit bis zu zehn Prozent mehr Frostschäden rechnen, basierend auf einer klimatischen Erwärmung von zwei Grad Celsius. Der Grund: Der Klimawandel führt zu milderen Wintern, weshalb die Apfelbäume dann früher blühen. Dieser Trend ist heute schon zu beobachten. Allerdings steigt damit das Risiko, dass es während der Apfelblüte noch Frosttage gibt, an denen die Blüten dann erfrieren. In Simulationsrechnungen zeigte sich: Zwar nimmt die Zahl der Frosttage in Zukunft durch die Erwärmung ab. Dieser Trend wird aber durch den früheren Blühbeginn so überlagert, dass es in Zukunft sogar häufiger zu frost-bedingten Ernte-Einbußen kommen könnte.
Quelle: Climatic Change
Die meisten Jugendlichen bewegen sich zu wenig
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt für Jugendliche mindestens eine Stunde körperlicher Aktivität pro Tag. Doch in der Praxis wird dieser Richtwert selten erreicht. Vier von fünf Jugendlichen bleiben laut einer weltweiten Studie der WHO dahinter zurück. In fast allen Ländern sind zudem Mädchen körperlich weniger aktiv als Jungen. Das könnte sich negativ auf die Gesundheit der jungen Menschen auswirken – auch langfristig, warnen die Autoren im Fachmagazin The Lancet Child and Adolescent Health. Die Politik müsse dringend Maßnahmen ergreifen und dabei insbesondere die Teilnahme der Mädchen fördern. Die Studie basiert auf Daten zu 1,6 Millionen Jugendlichen im Alter zwischen elf und 17 Jahren aus 146 Staaten. Sie wurden per Fragebögen an Schulen erhoben. Als körperliche Aktivität wurden unter anderem Bewegungsspiele, Sport, aktive Hausarbeit sowie die Fortbewegung zu Fuß oder per Fahrrad eingerechnet.
Quelle: WHO
Hundeknochen helfen gebrochenen Vogelflügeln bei der Heilung
Die Knochen in den Flügeln von Vögeln sind dünn, hohl und sehr leicht. Wenn sie einmal brechen, wachsen sie sehr schwer wieder zusammen. Veterinärforscher aus dem Iran haben eine neue Behandlungsmethode entwickelt, mit der das doch möglich ist. Bei Tauben mit gebrochenen Flügeln stabilisierten sie die Bruchstellen mit dünnen Splinten, die sie aus Schaf- oder Hundeknochen schnitzten. Nach 32 Wochen konnten die Vögel wieder normal fliegen. Untersuchungen zeigten, dass das fremde Knochenmaterial fast komplett von den Vögeln resorbiert worden war. Die Forscher testeten auch metallene Splinte im Vergleich. Hier wuchsen die Flügelknochen ebenfalls wieder zusammen. Die Splinte blieben aber im Knochen erhalten. Durch das zusätzliche einseitige Gewicht konnten die Vögel nicht mehr so richtig geradeaus fliegen. Die Studie ist im Fachjournal Heliyon erschienen.
Quelle: Heliyon