"Ich will nicht mehr weiterleben." Mit diesem Satz müssen Ärzte und Angehörige sterbenskranker Menschen klarkommen. Die Frage nach Sterbehilfe ist höchstpersönlich und zugleich beschäftigt sie uns als Gesellschaft. Dürfen Menschen anderen Menschen dabei helfen, aus dem Leben zu scheiden?
Es diskutieren:
Pro: Professor Eric Hilgendorf
Eric Hilgendorf ist Strafrechtler an der Universität Würzburg und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben. Er vertritt die Meinung:
"Jede Person kann selber bestimmen, wie sie stirbt. Genauso wie sie davor bestimmen konnte, wie sie lebt. Beihilfe zum Suizid gerade in engen persönlichen Beziehungen, etwa unter Ehegatten oder im Verhältnis Eltern – Kinder, sollte zulässig sein. Wir haben durch den verunglückten Paragrafen 217 eine große Unsicherheit in die Rechtslage hereingebracht. "
Contra: Professor Uwe Janssens
Uwe Janssens ist Chefarzt der Klinik für innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler sowie Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Er meint:
"Ich plädiere gegen eine Legalisierung der Sterbehilfe. Die Grenzziehung, ab wann und in welchen Situationen diese erlaubt und verboten sein soll, ist definitiv nicht zu ziehen. In den Niederlanden und in Belgien erleben wir nun über Jahre eine nicht mehr zu verantwortende Ausweitung bis hin zur Tötung von Demenzkranken. Das ist eine katastrophale Entwicklung."