Die Fed müsste ganz korrekt eigentlich das Fed heißen. Die Amerikaner haben nämlich nicht nur eine Notenbank, sie haben ein ganzes Notenbanksystem, das "Federal Reserve System". Es besteht aus zwölf Einzelbanken. Das Direktorium sitzt in Washington, die restlichen Banken sind von Boston über Dallas bis San Francisco über das ganze Land verteilt. Deren Kapital kommt nicht vom Staat, sondern von privaten Banken, die Mitglied im Notenbanksystem sind – teils verpflichtend, teils freiwillig. So entsteht eine eigentümliche Mischform mit staatlichen und privaten Elementen. Zu den Aufgaben der Fed gehören die Festlegung des Leitzinses und die Regulierung der Geldmenge, indem sie Dollars neu drucken oder vernichten lässt. Daneben erstellt sie achtmal im Jahr das sogenannte Beige Book, den offiziellen US-Konjunkturbericht.
EZB und Fed
Frage: In Europa ist die EZB traditionell darauf bedacht, für stabile Preise zu sorgen. Bloß keine Inflation! Sehen das die Amerikaner genauso?
Felix Lincke, Wirtschaftskorrespondent aus Frankfurt:
"Also die US-Notenbank hat kein Inflationsziel, wie man das bei uns kennt von etwa zwei Prozent. Dort fürchtet man die Deflation. Grundsätzlich darf die Wirtschaft dort nicht schrumpfen oder gar in eine Abwärtsspirale geraten, das ist die große Angst. Um die eigene Währung, den Dollar, macht man sich weniger Sorgen. Das heißt, die Bank selbst versucht, die Wirtschaft am Laufen zu halten, die Konjunktur zu stützen durch niedrige Zinsen, und nimmt eine gewisse Inflation dabei durchaus in Kauf."
Das oberste Gremium der Fed
Zahl: Sieben - das oberste Gremium der Fed ist der Board of Governors. Er hat sieben Mitglieder. Die werden zwar vom Präsidenten der Vereinigten Staaten ernannt, ihre Entscheidungen können sie aber unabhängig treffen, sie müssen nicht von der Politik bestätigt werden.