"Ich bin nach wie vor skeptisch, dass die Schweizer Bundesanwaltschaft den richtigen Zugriff auf die FIFA hat", sagte der frühere Mediendirektor und FIFA-Kenner Guido Tognoni in der Sendung "Sport am Sonntag". Vielleicht gelinge mit Unterstützung der Ermittler aus den USA der Durchbruch. Laut Medienberichten bereiten die US-Behörden derzeit die Überführung des Ex-FIFA-Vizepräsidenten Jeffrey Webb vor, einer der sieben Funktionäre, die Ende Mai vor dem FIFA-Kongress in Zürich festgenommen wurden.
Ethikkommission geht zu zaghaft vor
Die Strategie der FIFA-Ethikkommission kann Guido Tognoni allerdings nicht ganz nachvollziehen. Seiner Ansicht nach beschäftige sich die Kommission gerade eher auf Funktionäre der zweiten Reihe - wie etwa den Chilenen Harold Mayne-Nicholls, gegen den eine siebenjährige Sperre verhängt wurde - als mit den wirklich "heißen Eisen". Das liege eventuell an einem indirekten Einfluss, den Noch-FIFA-Chef Sepp Blatter immer noch habe. Deshalb dürfe man Blatter "in den kommenden Monaten keineswegs unterschätzen", meinte Guido Tognoni.
Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 12. Januar 2016 nachhören.