Die 1200 Fachleute diskutieren und definieren derzeit in Hamburg die Rolle der Pflanzenbauwissenschaften bei der Lösung der Ernährungsprobleme im kommenden Jahrtausend. Im Mittelpunkt steht dabei die Erhaltung der natürlichen Ressourcen. Versalzung des Bodens, Pflanzenkrankheiten, Schädlinge, Unkräuter, aber vor allem das zunehmend knapper werdende Wasser ist einer der Hauptdiskussionspunkte, denn da bahnt sich in naher Zukunft der entscheidende Engpass an. So jedenfalls Professor Josef Nösberger von der ETH Zürich, Vorsitzender des Programmausschusses:
"Eines der Hauptprobleme ist sicher der Umgang mit dem Wasser. Mit dem verfügbaren Wassermengen, wir haben die großen Probleme in Afrika, wir haben aber auch Probleme in den USA wo heute noch sehr viele landwirtschaftliche Produkte mit geologischen Wasserreserven produziert werden und hier die Bevölkerung der Städte konkurriert um das gleiche Wasser wie die Landwirte für die Bewässerung."
Über 85% der weltweiten Nahrungsenergie kommt von Pflanzen. Die Wissenschaftler des Kongresses sind der Ansicht, dass man theoretisch alle Menschen mit Pflanzen ernähren könnte, wenn die Nahrungsmittelproduktion Schritt hält mit der Bevölkerungszunahme. Und ausgerechnet gibt es gerade in den Ländern, in denen der Hunger am größten ist auch am wenigsten Wasser. Eine Einsicht, die gerade nach Ansicht von Nösberger im Europäischen Kulturraum immer - besser gesagt immer noch - erfolgreich verdrängt wird:
"Aus europäischer Sicht schenken wir den Problemen der Welternährung zu wenig Beachtung, wir sind von Tag zu Tag konfrontiert mit den Problemen des Überflusses auf dem Agrarmarkt, aber weltweit nimmt die verfügbare Fläche an Boden ab, die verfügbare Wassermenge nimmt ab für die Produktion von Nahrungsmitteln und gleichzeitig nimmt die Weltbevölkerung zu, so dass das in 10 bis 20 Jahren einmal eine ganz andere Situation gibt."
In Asien und Afrika könnte die Nahrungsproduktion mit Pflanzen beispielsweise mit neuen Technologien gesteigert werden. Neuen Reissorten kombiniert mit modernen Bewässerungsmethoden und der richtigen Düngung könnten die Effizienz verbessern. Es reicht also nicht, nur gute Pflanzen zu haben, auch das Management drum herum muss stimmen. Und dieses Management basiert auf Wissen, dass in den westlichen Industrieländern bereits vorhanden ist. Deshalb spielt der Wissenstransfer neben der Grundlagenforschung eine ganz wesentliche Bedeutung bei der Lösung der Welternährungsprobleme von heute und morgen, so der Generalsekretär des Kongresses Professor Christian Bonte-Friedheim von der Humboldt Universität in Berlin: Seiner Ansicht nach liegen die wichtigsten Aufgaben der Pflanzanbauwissenschaft darin.....:
"Einmal mehr zu sehen, dass wir mehr für die Agrarforschung tun d.h. mehr Mittel, und dass wir die Agrarforschung in den armen Ländern fördern. Und das kann man auf vielerlei Weise tun, und eine Weise ist, dass man die Forscher aus den armen Ländern zusammenbringt mit den Forschern aus den reichen Ländern und sagt unterhaltet Euch und seht zu, dass ihr kooperieren könnt."
Und viele Fachleute aus den Entwicklungsländern nehmen in zahlreichen Workshops diese Einladung gerne an. Aber leider nicht alle, denn über 200 Wissenschaftler aus Entwicklungsländern mussten die Teilnahme am Kongress mangels Sponsorengelder absagen. Integrierte Landwirtschaft und gleichzeitig eine gesunde Umwelt heißt die Devise der Zukunft. In manchen Gebieten können so bis zu drei Ernten im Jahr eingefahren werden. Und in diesen Konzepten wird auch die Gentechnologie eine wesentliche und nach Ansicht der meisten Wissenschaftler in Hamburg vergleichsweise unbedenkliche Rolle spielen. Gerade in den letzten Jahren hat es auf dem Gebiet der Gentechnologie bei Pflanzen einige wissenschaftliche Erfolge gegeben, so Prof. Hartwig Geiger Populationsgenetiker an der Universität Hohenheim:
"Die besten Erfolge hat man bei der Züchtung auf Resistenz gegen Krankheiten und bei der Züchtung gegen Resistenz gegen Unkrautvernichtungsmittel erzielt. Bei den Krankheiten ersetzen solche Gene entweder ganz oder teilweise die Anwendung von chemischen Bekämpfungsmethoden und haben für die betroffenen Landwirte auch einen ökonomischen Vorteil, dass sie die Kosten für die Spritzmittel nicht zu tragen haben."
Noch bis Dienstag werden die Wissenschaftler tagen und dann die sogenannte Hamburger Erklärung verabschieden. Ein Memorandum, dass in den kommenden vier Jahre gelten soll, bis zum nächsten, zum vierten internationalen Kongress der Pflanzenbauwissenschaften, der in Brisbaine in Australien stattfinden wird.
"Eines der Hauptprobleme ist sicher der Umgang mit dem Wasser. Mit dem verfügbaren Wassermengen, wir haben die großen Probleme in Afrika, wir haben aber auch Probleme in den USA wo heute noch sehr viele landwirtschaftliche Produkte mit geologischen Wasserreserven produziert werden und hier die Bevölkerung der Städte konkurriert um das gleiche Wasser wie die Landwirte für die Bewässerung."
Über 85% der weltweiten Nahrungsenergie kommt von Pflanzen. Die Wissenschaftler des Kongresses sind der Ansicht, dass man theoretisch alle Menschen mit Pflanzen ernähren könnte, wenn die Nahrungsmittelproduktion Schritt hält mit der Bevölkerungszunahme. Und ausgerechnet gibt es gerade in den Ländern, in denen der Hunger am größten ist auch am wenigsten Wasser. Eine Einsicht, die gerade nach Ansicht von Nösberger im Europäischen Kulturraum immer - besser gesagt immer noch - erfolgreich verdrängt wird:
"Aus europäischer Sicht schenken wir den Problemen der Welternährung zu wenig Beachtung, wir sind von Tag zu Tag konfrontiert mit den Problemen des Überflusses auf dem Agrarmarkt, aber weltweit nimmt die verfügbare Fläche an Boden ab, die verfügbare Wassermenge nimmt ab für die Produktion von Nahrungsmitteln und gleichzeitig nimmt die Weltbevölkerung zu, so dass das in 10 bis 20 Jahren einmal eine ganz andere Situation gibt."
In Asien und Afrika könnte die Nahrungsproduktion mit Pflanzen beispielsweise mit neuen Technologien gesteigert werden. Neuen Reissorten kombiniert mit modernen Bewässerungsmethoden und der richtigen Düngung könnten die Effizienz verbessern. Es reicht also nicht, nur gute Pflanzen zu haben, auch das Management drum herum muss stimmen. Und dieses Management basiert auf Wissen, dass in den westlichen Industrieländern bereits vorhanden ist. Deshalb spielt der Wissenstransfer neben der Grundlagenforschung eine ganz wesentliche Bedeutung bei der Lösung der Welternährungsprobleme von heute und morgen, so der Generalsekretär des Kongresses Professor Christian Bonte-Friedheim von der Humboldt Universität in Berlin: Seiner Ansicht nach liegen die wichtigsten Aufgaben der Pflanzanbauwissenschaft darin.....:
"Einmal mehr zu sehen, dass wir mehr für die Agrarforschung tun d.h. mehr Mittel, und dass wir die Agrarforschung in den armen Ländern fördern. Und das kann man auf vielerlei Weise tun, und eine Weise ist, dass man die Forscher aus den armen Ländern zusammenbringt mit den Forschern aus den reichen Ländern und sagt unterhaltet Euch und seht zu, dass ihr kooperieren könnt."
Und viele Fachleute aus den Entwicklungsländern nehmen in zahlreichen Workshops diese Einladung gerne an. Aber leider nicht alle, denn über 200 Wissenschaftler aus Entwicklungsländern mussten die Teilnahme am Kongress mangels Sponsorengelder absagen. Integrierte Landwirtschaft und gleichzeitig eine gesunde Umwelt heißt die Devise der Zukunft. In manchen Gebieten können so bis zu drei Ernten im Jahr eingefahren werden. Und in diesen Konzepten wird auch die Gentechnologie eine wesentliche und nach Ansicht der meisten Wissenschaftler in Hamburg vergleichsweise unbedenkliche Rolle spielen. Gerade in den letzten Jahren hat es auf dem Gebiet der Gentechnologie bei Pflanzen einige wissenschaftliche Erfolge gegeben, so Prof. Hartwig Geiger Populationsgenetiker an der Universität Hohenheim:
"Die besten Erfolge hat man bei der Züchtung auf Resistenz gegen Krankheiten und bei der Züchtung gegen Resistenz gegen Unkrautvernichtungsmittel erzielt. Bei den Krankheiten ersetzen solche Gene entweder ganz oder teilweise die Anwendung von chemischen Bekämpfungsmethoden und haben für die betroffenen Landwirte auch einen ökonomischen Vorteil, dass sie die Kosten für die Spritzmittel nicht zu tragen haben."
Noch bis Dienstag werden die Wissenschaftler tagen und dann die sogenannte Hamburger Erklärung verabschieden. Ein Memorandum, dass in den kommenden vier Jahre gelten soll, bis zum nächsten, zum vierten internationalen Kongress der Pflanzenbauwissenschaften, der in Brisbaine in Australien stattfinden wird.