Telefonsprechstunde beim Bonner Gesundheitscoach Dr. Eva Kalbheim. Wer anruft, weiß die Ärztin nicht. Dass sich viele Fragen um das Thema Ernährung drehen, aber schon. Dabei könne sie zwei Patientengruppen unterscheiden: Die einen sind krank, leiden etwa an Übergewicht oder Krebs; die anderen möchten erst gar nicht krank werden.
"Der Bereich, in dem ich arbeite im Gesundheitscoaching, ist eher von Menschen frequentiert, die noch nicht erkrankt sind und sich damit auseinandersetzen, was können sie für Ihre Gesundheit tun, die auch bereit sind, dafür Geld zu bezahlen und nicht erwarten, dass die Krankenkasse bezahlt."
Bei der zweiten Gruppe, den Kranken, ist die Problemlage eine andere. Sie sind in medizinischer Betreuung, leiden etwa an einem bösartigen Tumor, und suchen trotzdem Rat außerhalb des klassischen Medizinbetriebs.
"Oft ist ja das Thema Krebs auch mit Tabus noch behaftet, und sich dann Informationen zu holen, ist sicherlich ein bisschen einfacher, wenn es anonym ist, also wenn man nicht gerade jemanden gegenüber sitzen hat."
Natürlich würden auch Menschen mit unerfüllbaren Wünschen anrufen. Wer glaubt, eine Krebserkrankung nur durch eine Ernährungsumstellung heilen zu können, der sei bei Eva Kalbheim falsch. In der Regel möchten die Ratsuchenden alltägliche Probleme klären, die mit Krankheiten einhergehen.
"Eine Patientin mit Brustkrebs hatte eine Chemotherapie und sagte, ich kann gar nicht mehr essen, ich habe weder Appetit, noch kann ich das Essen bei mir behalten, wenn ich mal was esse. Und sie nahm immer mehr an Gewicht ab, und das ist natürlich für das Befinden und für die Chance, gesund zu werden, keine gute Ausgangslage."
Ausgewogene Ernährung und Sport
Verständnis für die Situation sei hier ebenso wichtig, wie der Patientin zu erklären, warum während einer Chemotherapie solche Probleme auftreten können. In eine andere Richtung gingen die Fragen dieses Anrufers.
"Das war ein Mann, der eine Krebserkrankung hinter sich hatte und dann besonders gesund leben wollte. Er sagte, ich weiß, die Erkrankung kann wiederkommen, er hatte das selber auch bei seinem Vater erlebt, der den gleichen Tumor hatte und dann an einem Rezidiv, also an einer neu aufgeflammten Erkrankung verstorben ist, und der fragte mich, was kann ich eigentlich tun, um mich gesund zu halten."
Eigentlich weiß man es und kann es überall nachlesen: Sich ausgewogen ernähren und regelmäßig Sport treiben! Dies nachhaltig umzusetzen ist allerdings gar nicht so einfach.