Philip Banse in unserem Berliner Studio, seit 1958 also gibt es diese Hilfsaktion inzwischen. Ist die Not seit damals größer geworden oder hat die Weltgemeinschaft gelernt zu teilen und zu helfen?
Also nach Angaben von Brot für die Welt ist der Hunger eher größer als kleiner geworden, da habe auch 50 Jahre Brot für die Welt nichts dran ändern können, sagt die Direktorin von Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel:
"Brot für die Welt hatte nicht die Absicht, den Hunger aus der Welt zu schaffen, das wäre schon immer völlig vermessen gewesen. Es gibt dennoch Tausende von Menschen, die dank unserer Unterstützung ein Leben in Stolz und Würde und mit eigener Kraft führen konnten, was sie ansonsten nicht hätten tun können."
In den vergangenen 50 Jahren habe "Brot für die Welt" rund 1,8 Milliarden Euro an Spenden eingesammelt, mit dem Geld seien rund 20.000 Projekte unterstützt worden. Dennoch: Besonders in den vergangenen Monaten habe der Hunger auf der Welt dramatisch zugenommen:
"Wir haben einen Zuwachs an Hungernden vom letzten Herbst 853 Millionen auf jetzt fast eine Milliarde Menschen. Das hat sehr viel mit den Krisen zu tun: Hungerkrise, Ernährungskrise, Energiekrise und jetzt neuerdings Finanzkrise. Darunter leiden immer die Ärmsten am meisten."
Bei so genauen Zahlenangaben muss man dazu sagen: Sie suggerieren ein Wissen, das es nicht gibt. Niemand weiß genau, wie viele Menschen hungern. Brot für die Welt geht jedoch davon aus, dass jedes Jahr mehr Menschen hungern – das liege jedoch nicht daran, dass es zu wenig Nahrungsmittel gebe, sagt die Leiterin von Brot für die Welt:
"Das Motto der 50. Aktion deutet darauf hin, es gibt keine Knappheit, obwohl alle von Nahrungsmittel- und Energieknappheit reden. Es gibt eine übermäßige Nutzung der Ressourcen und eine falsche Verteilung."
Freihandels-Ökonomen, Weltbank und Internationaler Währungsfond argumentieren, freier Handel und Globalisierung würden für eine gerechtere Verteilung der Ressourcen und Nahrungsmittel sorgen. Mehr Freihandel hätte in den vergangenen Jahrzehnten zu weniger Hunger geführt. Die Chefin von Brot für die Welt bestreitet das:
"Freihandel hat dazu geführt, dass die Armut dort, wo die Menschen schon arm waren, drastisch zugenommen hat. Dass die Weltbank nicht anders denken kann, das ist mir klar. Aber es gibt sehr klare Nachweise zum Beispiel darüber, warum in Westafrika die gesamte Geflügelzucht zusammen gebrochen ist. Das hat damit zu tun, dass die afrikanischen Länder gezwungen wurden, Handelsschranken abzubauen und ihre Märkte nicht mehr zu schützen, so dass wir dort unsere hoch subventionierten Geflügelreste abgeladen haben zu Dumpingpreisen."
Von Spenden-Geld aus dem Norden allein könne der Süden jedoch nicht dauerhaft leben, so die Pastorin Füllkrug-Weitzel. Das politische und wirtschaftliche System müsse grundlegend geändert werden. Deswegen müsse Brot für die Welt in Zukunft versuchen, mehr Einfluss auf die politischen Rahmenbedingungen der Globalisierung zu nehmen, sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel. Mehr politisches Lobbying, das sei das Gebot der Stunde:
"Was unsere Partner jetzt noch viel stärker erbitten, entspricht allerdings nicht den Vorstellungen der deutschen Spender: Wir sollen noch viel stärker gemeinsam Lobbying weltweit zur Überwindung des Hungers machen. Denn in den 50 Jahren sind durch die politischen Rahmenbedingungen, durch das Weltfinanzsystem durch die Schuldenkrise und endlich viel mehr Gelder den armen Ländern entzogen worden, als durch staatliche oder private Entwicklungshilfe reingeflossen ist."
Von der aktuellen Finanzmarktkrise spüre Brot für die Welt selber noch nichts. Ob weniger Spenden eingehen, sei erst Ende des Jahres klar. Seit Jahren sammelt Brot für die Welt jährlich stets knapp über 50 Millionen Euro an Spenden ein. Vom Gesamtetat verbraucht die Verwaltung gut vier Prozent, ein guter Wert, unter anderem auch deshalb trägt Brot für die Welt das deutsche Spenden-Siegel.
Also nach Angaben von Brot für die Welt ist der Hunger eher größer als kleiner geworden, da habe auch 50 Jahre Brot für die Welt nichts dran ändern können, sagt die Direktorin von Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel:
"Brot für die Welt hatte nicht die Absicht, den Hunger aus der Welt zu schaffen, das wäre schon immer völlig vermessen gewesen. Es gibt dennoch Tausende von Menschen, die dank unserer Unterstützung ein Leben in Stolz und Würde und mit eigener Kraft führen konnten, was sie ansonsten nicht hätten tun können."
In den vergangenen 50 Jahren habe "Brot für die Welt" rund 1,8 Milliarden Euro an Spenden eingesammelt, mit dem Geld seien rund 20.000 Projekte unterstützt worden. Dennoch: Besonders in den vergangenen Monaten habe der Hunger auf der Welt dramatisch zugenommen:
"Wir haben einen Zuwachs an Hungernden vom letzten Herbst 853 Millionen auf jetzt fast eine Milliarde Menschen. Das hat sehr viel mit den Krisen zu tun: Hungerkrise, Ernährungskrise, Energiekrise und jetzt neuerdings Finanzkrise. Darunter leiden immer die Ärmsten am meisten."
Bei so genauen Zahlenangaben muss man dazu sagen: Sie suggerieren ein Wissen, das es nicht gibt. Niemand weiß genau, wie viele Menschen hungern. Brot für die Welt geht jedoch davon aus, dass jedes Jahr mehr Menschen hungern – das liege jedoch nicht daran, dass es zu wenig Nahrungsmittel gebe, sagt die Leiterin von Brot für die Welt:
"Das Motto der 50. Aktion deutet darauf hin, es gibt keine Knappheit, obwohl alle von Nahrungsmittel- und Energieknappheit reden. Es gibt eine übermäßige Nutzung der Ressourcen und eine falsche Verteilung."
Freihandels-Ökonomen, Weltbank und Internationaler Währungsfond argumentieren, freier Handel und Globalisierung würden für eine gerechtere Verteilung der Ressourcen und Nahrungsmittel sorgen. Mehr Freihandel hätte in den vergangenen Jahrzehnten zu weniger Hunger geführt. Die Chefin von Brot für die Welt bestreitet das:
"Freihandel hat dazu geführt, dass die Armut dort, wo die Menschen schon arm waren, drastisch zugenommen hat. Dass die Weltbank nicht anders denken kann, das ist mir klar. Aber es gibt sehr klare Nachweise zum Beispiel darüber, warum in Westafrika die gesamte Geflügelzucht zusammen gebrochen ist. Das hat damit zu tun, dass die afrikanischen Länder gezwungen wurden, Handelsschranken abzubauen und ihre Märkte nicht mehr zu schützen, so dass wir dort unsere hoch subventionierten Geflügelreste abgeladen haben zu Dumpingpreisen."
Von Spenden-Geld aus dem Norden allein könne der Süden jedoch nicht dauerhaft leben, so die Pastorin Füllkrug-Weitzel. Das politische und wirtschaftliche System müsse grundlegend geändert werden. Deswegen müsse Brot für die Welt in Zukunft versuchen, mehr Einfluss auf die politischen Rahmenbedingungen der Globalisierung zu nehmen, sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel. Mehr politisches Lobbying, das sei das Gebot der Stunde:
"Was unsere Partner jetzt noch viel stärker erbitten, entspricht allerdings nicht den Vorstellungen der deutschen Spender: Wir sollen noch viel stärker gemeinsam Lobbying weltweit zur Überwindung des Hungers machen. Denn in den 50 Jahren sind durch die politischen Rahmenbedingungen, durch das Weltfinanzsystem durch die Schuldenkrise und endlich viel mehr Gelder den armen Ländern entzogen worden, als durch staatliche oder private Entwicklungshilfe reingeflossen ist."
Von der aktuellen Finanzmarktkrise spüre Brot für die Welt selber noch nichts. Ob weniger Spenden eingehen, sei erst Ende des Jahres klar. Seit Jahren sammelt Brot für die Welt jährlich stets knapp über 50 Millionen Euro an Spenden ein. Vom Gesamtetat verbraucht die Verwaltung gut vier Prozent, ein guter Wert, unter anderem auch deshalb trägt Brot für die Welt das deutsche Spenden-Siegel.