Libanon
Erndl (CSU): UNIFIL sollte sich aus umkämpften Gebieten zurückziehen

Nachdem auch UNO-Friedenstruppen bei der israelischen Offensive im Libanon verletzt wurden, hat der CSU-Außenpolitiker Erndl das Selbstverteidigungsrecht Israels betont. Es habe sich nicht um Angriffe auf UNIFIL-Soldaten, sondern auf die Hisbollah gehandelt, die das Land jeden Tag bedrohe, sagte Erndl im Deutschlandfunk.

    Der CSU-Außenpolitiker Thomas Erndl am Rednerpult im Deutschen Bundestag
    Der CSU-Außenpolitiker Thomas Erndl (picture alliance / Flashpic / Jens Krick)
    Natürlich sei es nicht gut, wenn Blauhelme zu Schaden kämen. Am besten wäre es, wenn sie sich temporär aus den umkämpften Gebieten zurückzögen, führte der stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses aus.
    Das Interview mit Thomas Erndl kann hier nachgehört werden.
    Auch Israels Regierungschef Netanjahu hatte einen Abzug der UNIFIL verlangt, an der auch Bundeswehrsoldaten beteiligt sind. Gestern kündigte er ein "gnadenloses Vorgehen" gegen die Hisbollah-Miliz an. Man werde sie weiter in allen Teilen des Nachbarlands hart angreifen, sagte er auf dem Militärstützpunkt in Binjamina. Dort waren bei einem Drohnenangriff mindestens vier Soldaten getötet und mehr als 60 Menschen verletzt worden.

    Weltsicherheitsrat: Friedenssoldaten dürften niemals Ziel werden

    Der Weltsicherheitsrat äußerte sich hingegen besorgt. Die Schweizer UNO-Botschafterin Baeriswyl sagte als amtierende Präsidentin im Namen aller 15 Mitglieder, die Beteiligten seien aufgerufen, die Sicherheit des Personals und der Einrichtungen von UNIFIL zu respektieren. Friedenssoldaten und UNO-Liegenschaften dürften niemals Ziel von Angriffen werden.

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    Diese Nachricht wurde am 15.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.