Die Armee erklärte, bei dem Angriff seien Terroristen getroffen worden. Die Hamas habe das Gebäude in Gaza-Stadt als Versteck für Terroristen und Kommandeure benutzt. Unbestätigten palästinensischen Berichten zufolge sollen bei dem Angriff während des Morgengebets mindestens 90 Menschen getötet worden sein, darunter elf Kinder. Zudem ist von zahlreichen Verletzten die Rede.
"Ohne Vorwarnung"
Laut einem Augenzeugen kam der Angriff ohne Vorwarnung am frühen Morgen vor Sonnenaufgang, als die Menschen in einer Moschee in der Schule beteten. Der Palästinenser Abu Anas sagte. "Es gab Menschen, die beteten, es gab Menschen, die sich wuschen und es gab Menschen, die oben schliefen, darunter Kinder, Frauen und alte Menschen. Die Rakete fiel ohne Vorwarnung auf sie. Die erste Rakete, und die zweite."
"Beispiellose Missachtung des Völkerrechts"
Ägypten, das im Krieg zwischen Israel und der Hamas vermittelt, veruteilte den Angriff. Dieser sei eine "beispiellose Missachtung völkerrechtlicher Bestimmungen", teilte das Außenministerium in Kairo mit. Der Angriff falle in eine Phase, in der Vermittler sich um eine Waffenruhe in Gaza bemühten. Dies sei ein "klarer Beweis" dafür, dass es auf israelischer Seite keinen Willen gebe, den brutalen Krieg im Gazastreifen zu beenden.
Angesichts eines befürchteten Vergeltungsschlags des Irans und seiner Verbündeten dringen die USA auf eine Waffenruhe in Gaza. Keine Partei habe Interesse an einer Eskalation im Nahen Osten, sagte US-Außenminister Blinken in einem Telefonat mit dem israelischen Verteidigungsminister Galant.
Kritik auch von EU und UNRWA
Auch der EU-Außenbeauftragte Borrell verurteilte den Angriff. Er sei entsetzt angesichts der Bilder aus der als Schutzraum dienenden Schule, erklärte Borrell. In den vergangenen Wochen seien mindestens zehn Bildungseinrichtungen ins Visier genommen worden. Dafür gebe es keine Rechtfertigung. Das französische Außenministerium sprach von einer nicht zu tolerierenden Zahl ziviler Opfer. Israel müsse sich an internationales Menschenrecht halten. Der Generalkommissar des UNO-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Lazzarini, sagte, es sei ein weiterer Tag des Horrors im Gazastreifen. Schulen sowie andere zivile Einrichtungen dürften niemals ein Ziel für die Konfliktparteien sein - auch nicht, wenn sie für militärische Zwecke genutzt würden.
Erneut führendes Hamas-Mitglied getötet
Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, im Libanon ein weiteres führendes Mitglied der Hamas getötet zu haben, was von der militant-islamistischen Organisation heute früh bestätigt wurde.
Angesichts eines befürchteten Vergeltungsschlags des Irans und seiner Verbündeten drängten die USA erneut auf eine Waffenruhe in Gaza. Keine Partei habe Interesse an einer Eskalation im Nahen Osten, sagte US-Außenminister Blinken in einem weiteren Telefonat mit dem israelischen Verteidigungsminister Galant, wie das Weiße Haus mitteilte.
Diese Nachricht wurde am 10.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.