Streit um Trikots mit Landkarte
Erneut Spiel zwischen Klubs aus Algerien und Marokko abgesagt

Im Halbfinale des afrikanischen Confederation Cup - vergleichbar mit der Europa League - ist nach dem Hinspiel auch das Rückspiel zwischen zwei Klubs aus Algerien und Marokko abgesagt worden. Nachdem im Hinspiel in Algerien der marokkanische Klub Renaissance Berkane beim algerischen Vertreter USM Alger nicht angetreten war, verweigerte Algier nun das Spiel in Marokko.

    Das Trikot von Renaissance Bekane mit der Landkarte.
    Das Trikot von Renaissance Bekane mit der Landkarte. (Renaissance Berkane)
    Hintergrund ist ein Streit um die Trikots von Berkane. Diese zeigen eine Landkarte, auf der die Westsahara als Teil Marokkos gezeigt wird. Berkane wurde das Tragen der Trikots beim Hinspiel in Algerien verboten, weshalb das Team aus Protest in der Kabine blieb. Die Spielkleidung war allerdings zuvor vom afrikanischen Verband genehmigt worden, das Spiel wurde anschließend mit 3:0 für Berkane gewertet. Beim Rückspiel in Marokko wartete nun Berkane auf dem Platz vergeblich auf die Gäste aus Algerien, hierzu äußerte sich der afrikanische Verband noch nicht. Der algerische Klub USM Alger kündigte an, den Vorgang beim internationalen Sportgerichtshof CAS anzufechten.
    Bei Weltmeisterschaften verbietet die FIFA ausdrücklich Landkarten als Elemente auf Trikots. Im allgemeinen Fußballregelwerk des zuständigen International Football Association Boards (IFAB) ist das nicht verankert, alleine ein allgemeines Verbot "politischer Slogans, Botschaften oder Bilder" ist dort festgehalten. Marokko beansprucht das Gebiet der Westsahara für sich, Algerien unterstützt eine Bewegung, die für die Unabhängigkeit der Westsahara kämpft. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schwer belastet. Algerien brach 2021 die diplomatischen Beziehungen zu Marokko ab.
    Diese Nachricht wurde am 30.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.