Französisches Überseegebiet
Erneute Unruhen in Neukaledonien - Mehrere Gebäude in Brand gesetzt

Im französischen Überseegebiet Neukaledonien gibt es erneut gewaltsame Proteste von Unabhängigkeitsbefürwortern.

    Menschen mit Flaggen Neukaledoniens protestieren gegen die Neudefinition der Wahlberechtigten in ihrem Land.
    Das Volk der Kanak in Neukaledonien sieht sich in seiner politischen Einflussnahme beschnitten. (picture alliance / Hans Lucas / Claire Serie)
    Nachdem sich die Situation in dem Inselstaat im Südpazifik zuletzt etwas beruhigt hatte, ist es in der Nacht auf der Hauptinsel Grande Terre sowie auf den kleineren Inseln Île des Pins sowie Maré zu Krawallen gekommen. Unter anderem habe es Angriffe auf die Polizei, Brandstiftungen und Blockaden gegeben, teilten die Behörden mit.
    Bei den Unruhen sind bislang neun Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche andere verletzt worden. Auslöser war eine von Paris geplante Verfassungsreform. Diese soll Tausenden französischstämmigen Bürgern das Wahlrecht und somit mehr politischen Einfluss einräumen. Dagegen wehren sich Befürworter einer Unabhängigkeit der Inselgruppe, darunter vor allem die indigene Volksgruppe der Kanak. Präsident Macron hatte nach einem Besuch in Neukaledonien vor einem Monat zugesichert, die Reform zunächst auf Eis zu legen. 
     
    Diese Nachricht wurde am 24.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.