Noch ist die Zahl nicht offiziell - aber die griechische Tourismusministerin, Elena Kountoura, spricht auf Reisemessen schon ziemlich offen darüber: Etwa 33 Millionen Gäste sind in diesem Jahr nach Griechenland gereist, das ist zum vierten Mal in Folge ein neuer Rekord bei den Übernachtungszahlen. Und dieser Erfolg hilft der griechischen Regierung natürlich auch im Kampf gegen die Krise, denn der Tourismus ist als Zugmaschine der Wirtschaft im Land nochmal wichtiger geworden:
"Wir können Ihnen nur immer wieder versichern, dass Griechenland ein großartiges Land zum Urlaubmachen ist. Das ist auch für die europäischen Reiseagenturen wichtig zu wissen - deshalb Dankeschön an alle europäischen Länder, dass wir weiterhin so beliebt sind."
Mehr Gäste - vor allem aus Übersee
Was die Tourismusministerin in Zahlen verbucht, bekommen viele Gastgeber auf den griechischen Inseln direkt zu spüren: Mehr Gäste aus ferneren Ländern wie China oder den USA entdecken den Süden Europas und sehen in Griechenland ein sicheres Reiseland - auch weil der Standard der Hotels im Durchschnitt weiter gestiegen ist.
Hotelbesitzerin Athanasia Methidatis in Samos-Stadt zum Beispiel freut sich über ein Buchungsplus von gut 10 Prozent in diesem Jahr:
"Nach der letzten Renoveriung haben wir unser Hotel verstärkt über das Internet beworben - und die meisten Buchungen kommen jetzt online rein. Neu ist, dass wirklich Gäste aus der ganzen Welt hierher nach Samos kommen. Neben vielen Europäern auch US-Bürger, Kanadier - und sogar aus Nepal waren Gäste da. Das ist neu - und öffnet uns natürlich neue Chancen im Tourismus."
Individualtourismus bringt Geld in entlegenere Ziele
Der Individual-Tourismus ist für Griechenland ein wichtiger Markt - durch ihn kommt auch in ländlichen Gegenden - etwa der Peloponnes oder auf entlegenen Inseln Geld an und damit frischer Wind für einheimische Vermieter. Aber auch der klassische Strandurlaub über die grossen Reiseanbieter entwickelt sich weiter - der TUI-Pressesprecher für Südeuropa, Evangelos Georgiou:
"Griechenland ist inzwischen das zweitbeliebteste Urlaubsland der TUI-Gäste. Direkt nach Spanien kommt gleich Griechenland im weltweiten Vergleich. Das ist natürlich sehr erfreulich für den Tourismus und die weitere Entwicklung des Landes".
Für die kommenden Tourismusjahre bleibt das Land auf Wachstumskurs. Einige Urlaubsorte haben ihre Saison schon erweitert - bis Ende Oktober und für Wanderurlauber auch in den November hinein. Und das wird, sagt Jan Hübel, der Mitherausgeber und Reiseexperte der in Athen erscheinenden Griechenlandzeitung, auch ein wichtiger Trend bleiben:
"Griechenland ist ein wunderbares Reiseland auch im Winter, im Herbst oder im frühen Frühjahr. Man kann unendliche Wanderungen in Griechenland machen, Radtouren, man kann Kajak fahren. Und in der Regel bei schönem Wetter. Also im Winter bei 17, 18 Grad und Sonnenschein. Und insofern hat Griechenland noch unheimlich großes Potential."