Streitthema in Israel
Erste 1.000 Ultraorthodoxe sollen Militärdienst leisten

In Israel hat die Armee die ersten 1.000 Einberufungsbescheide an ultraorthodoxe Juden verschickt.

    Mehrere Männer mit den markanten schwarzen Hüten und den Schläfenloclemn stehen nebeneinander und halten Plakate mit Slogans gegen ihre Einberufung in der Hand.
    Ultraorthodoxe Juden protestieren gegen ihre Wehrpflicht (Archivbild). (Getty Images / Anadolu)
    Dies teilten die Streitkräfte mit und beendeten damit eine jahrzehntelange Ausnahmeregelung. Die Ultraorthodoxen waren seit der Staatsgründung im Jahr 1948 vom Militärdienst befreit. Vor kurzem hatte das Oberste Gericht dies aber für nicht rechtens erklärt.
    Die ultraorthodoxen Juden beanspruchen ihre Verschonung vom Dienst an der Waffe vor allem mit dem Argument, dass sie Zeit für das intensive Studium religiöser Texte in Religionsschulen benötigen. Ihre bisherige Befreiung ist in der isralischen Gesellschaft aber äußerst umstritten - auch, weil die israelische Armee bereits seit Längerem über einen Soldatenmangel klagt. Viele Ultraorthodoxe haben dennoch angekündigt, einer Einberufung nicht Folge zu leisten. Nach Angaben der Armee meldeten sich allerdings bereits einige von ihnen zum Dienst.
    Diese Nachricht wurde am 22.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.