Das Raketenzeitalter begann am 3. Oktober 1942 in Peenemünde mit dem ersten erfolgreichen Start einer A4-Rakete, die später unter dem Namen V2 bekannt wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war der Bau von Raketen in Deutschland zunächst untersagt. Lediglich einige der von den Alliierten erbeuteten A4-Raketen durften im Herbst 1945 in der Nähe von Cuxhaven gestartet werden.
Im Rahmen dieser Operation "Backfire" - zu Deutsch: Gegenschlag - wollten englische und amerikanische Militärs Erfahrungen im Umgang mit Raketen gewinnen.
Doch die restriktiven Auflagen waren nicht von langer Dauer, denn schon sieben Jahre später hat Karl Poggensee die Deutsche Agentur für Raumfahrtangelegenheiten DAFRA gegründet, die sich dem Bau ziviler Raketen widmete.
1957 wurden die Raketenversuche der DAFRA in das Wattengebiet von Cuxhaven verlegt, das schon für die Operation Backfire genutzt worden war.
Hier kam es nach mehreren Fehlversuchen heute vor sechzig Jahren zum ersten erfolgreichen Start einer Forschungsrakete, die immerhin eine Gipfelhöhe von 50 Kilometern und damit die Mesosphäre jenseits der Stratosphäre erreichte.
Entwickelt hatte sie Ernst Mohr, der als Professor für Maschinenbau an der Gesamthochschule Wuppertal wirkte, der heutigen Bergischen Universität.
Später starteten von Cuxhaven aus noch zahlreiche Postraketen sowie einige kleinere Mehrstufenraketen, ehe der Betrieb Mitte der 60er-Jahre eingestellt wurde.