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Sudan
Erste Evakuierungen aus dem Sudan per Schiff

Eine Woche nach Beginn der Kämpfe im Sudan sind ausländische Staatsangehörige auf dem Seeweg außer Landes gebracht worden. Das saudi-arabische Staatsfernsehen berichtet, in Dschiddah sei ein Schiff mit 50 eigenen Staatsbürgern und einer Reihe von Menschen aus befreundeten Ländern eingetroffen. Weitere sollten folgen.

    Totale des saudi-arabischen Kriegsschiffes, das im Sudan im Einsatz ist
    Erste Ausländer verlassen mit saudi-arabischem Kriegsschiff den Sudan. (AFP / -)
    Das sudanesische Militär koordiniert nach eigenen Angaben die Bemühungen zur Evakuierung von ausländischen Diplomaten und Staatsbürgern. Der wichtigste internationale Flughafen in der Hauptstadt Khartum ist allerdings wegen der Kämpfe der Armee gegen die paramilitärische Truppe RSF geschlossen.
    Der Nationale Sicherheitsrat in den USA erklärte, man habe beiden Seiten gegenüber deutlich gemacht, dass sie für den Schutz von Zivilisten verantwortlich seien. Spanien verlegte nach Angaben von Verteidigungsministerin Robles mehrere Flugzeuge für die Rettung seiner Staatsbürger und Angehöriger anderer Nationen in Sudans Nachbarland Dschibuti.

    Zeitplan zur Evakuierung deutscher Staatsbürger noch unklar

    In Berlin tagte der Krisenstab des Auswärtigen Amts. Die Sitzung fand unter der gemeinsamen Leitung von Außenministerin Baerbock und Verteidigungsminister Pistorius statt. Angaben zu einer möglicherweise in Kürze bevorstehenden Evakuierung deutscher Staatsbürger wollten jedoch weder das Auswärtige Amt noch das Verteidigungsministerium machen. Die Bundesregierung musste am Mittwoch eine Evakuierungsaktion für rund 150 Deutsche wegen der andauernden Kämpfe abbrechen. Laut einer Sprecherin hat eine dreistellige Zahl von Bundesbürgern um eine Evakuierung aus dem Sudan gebeten.
    Bei den Kämpfen in dem Land wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO innerhalb der vergangenen Woche mehr als 400 Menschen getötet und mehr als 3.500 verletzt.
    Diese Nachricht wurde am 22.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.