Der Mond sieht heute Abend also genauso aus, wie er in der Nacht der historischen Landung von Apollo elf am Himmel gestanden hat. Tatsächlich sind Neil Armstrong und Buzz Aldrin nicht bei Vollmond über die staubige Oberfläche gestapft.
Das Mare Tranquilitatis, das Meer der Ruhe, in dem die ersten Menschen ihre Spuren hinterlassen haben, befindet sich heute Abend in der oberen Hälfte der Sichel, genau an der Licht-Schatten-Grenze.
Alle sechs Apollo-Landungen sind bei recht niedrig am Mondhimmel stehender Sonne erfolgt. Unser Stern stand nur zehn bis fünfzehn Grad über dem Horizont. Der Grund dafür war, dass dann Gesteinsbrocken, Berge und Krater auffällige Schatten werfen.
Bei tief stehender Sonne ist die Orientierung im Mondgelände viel einfacher als bei Vollmond, wenn die hoch stehende Sonne alles in gleißendes Licht taucht. Dann gibt es praktisch keine Schatten und die meisten Oberflächendetails sind kaum zu erkennen.
Zudem sind die Landefähren stets so geflogen, dass die Sonne im Rücken war und die Besatzung nicht vom Gegenlicht geblendet werden konnte.
Daher waren Apollo-Missionen nie bei Vollmond vor Ort, sondern stets nur in der Sichelphase oder kurz nach zunehmendem Halbmond.