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Erste offizielle Benennung von Sternen
Sirius bleibt Sirius

Die Internationale Astronomische Union ist so etwas wie das himmlische Einwohnermeldeamt auf Erden. Sie legt die offiziellen Namen der Objekte im Kosmos fest, etwa die von Asteroiden, Exoplaneten, Mondkratern – und jetzt auch von Sternen.

Von Dirk Lorenzen |
    Historische Sternnamen, wie hier im Großen Bär, gibt es seit Jahrtausenden – die IAU hat nun etliche davon offiziell bestätigt.
    Das Sternbild Ursa Maior, Großer Bär, wird in Shakespeares Stück „König Lear“ genannt (International Astronomical Union (IAU))
    Denn den Himmelsbürokraten ist kürzlich eine bemerkenswerte Lücke aufgefallen. Selbst die hellsten Sterne am Firmament hatten niemals offiziell Eigennamen bekommen. Die IAU hatte bisher nur 14 Sterne mit Namen versehen – und dies im Zusammenhang mit der Benennung von Exoplaneten. Doch der hellste Stern im Großen Hund, uns allen als Sirius vertraut, hatte für die Astronomen offiziell keinen Namen, sondern nur technische Bezeichnungen, etwa Alpha Canis Maioris oder auch Hipparcos 32349.
    Nun hat die kürzlich gebildete "Arbeitsgruppe für Sternnamen" den Namen Sirius ganz offiziell festgelegt. In einem ersten Schritt wurden 227 Sterne benannt. Namen wie Aldebaran, Capella oder Pollux sind nun endlich mit amtlichen Weihen versehen. Ein Ziel dieser etwas überdreht anmutenden IAU-Aktion war, weltweit für eine gleiche Schreibweise zu sorgen. Sirius bleibt Sirius. Allerdings müsste man im deutschen Sprachraum aus Atair, dem Hauptstern im Adler, Altair machen.
    Auch der Hauptstern im Orion heißt nun, wie schon lange im Englischen üblich, Betelgeuse und nicht Beteigeuze. Wer will, darf natürlich bei Beteigeuze bleiben. Denn letztlich liegt es an jedem selbst, wie man die Sterne am Firmament nennt. Die Internationale Astronomische Union hat zwar Macht am Himmel, aber nicht auf Erden.