Seine Bahn ist stark elliptisch: Im fernsten Punkt ist er so weit entfernt wie der Mars, im sonnennächsten Punkt kommt er deutlich dichter an die Sonne heran als Merkur, der innerste Planet.
Icarus gehört zu den potentiell gefährlichen Asteroiden. Er könnte einst mit der Erde kollidieren. Bei einer engen Passage an der Erde im Juni 1968 haben die Astronomen erfolgreich ein neues Beobachtungsverfahren ausprobiert: Radar.
Mit einer nur vier Meter großen Radioschüssel am Haystack-Observatorium in Massachusetts wurden Radarpulse zum Asteroiden geschickt, der damals nur sechzehnmal weiter von der Erde entfernt war als der Mond. Die Echos empfing eine Antenne in Goldstone in Kalifornien.
Die Radardaten zeigten, dass Icarus etwas mehr als einen Kilometer Durchmesser hat und in gut zwei Stunden einmal um seine Achse rotiert. Zudem ließ sich dank der Radardaten die Bahn des Asteroiden viel genauer bestimmen.
Heute zählen Radarbeobachtungen erdnaher Asteroiden zum Standardprogramm der Astronomen. Vor fünfzig Jahren war die Beobachtung von Icarus eine Pionierleistung. Im Juni 2043 zieht er in gut zwanzigfacher Mondentfernung an der Erde vorbei. Dann richten die Astronomen wieder ihre optischen Teleskope auf den Asteroiden - und ihre Radarschüsseln.