
Der Versuch fand bereits im vergangenen Jahr statt. Im Fachjournal Nature wurde jetzt der Abschlussbericht des Mediziner-Teams veröffentlicht, der weitere Einblicke erlaubt. So handelte es sich um die Leber eines Schweins, das zuvor gentechnisch verändert wurde. Damit wollte man vermeiden, dass das Organ vom menschlichen Körper abgestoßen wird.
Leber hat von Anfang an funktioniert
Offenbar hat das auch funktioniert. Die Leber hat nach Angaben der Mediziner zehn Tage lang funktioniert und von an Anfang an Galle produziert. Nach den zehn Tagen habe man den Versuch abgebrochen. Bei dem Patienten, dem die Schweineleber eingesetzt wurde, handelte es sich um einen 50-jährigen, hirntoten Mann.
Die Transplantation sei nach Absprache mit den Angehörigen erfolgt und nach zehn Tagen beendet worden, heißt es im Abschlussbericht. Ob die Schweineleber auf Dauer funktioniert hätte, konnte die kurze Studie nicht zeigen.
Schweineleber als Übergangslösung
Das Studienteam betont, dass es nicht unbedingt darum gehen müsse, eine Leber dauerhaft zu ersetzen. Die Schweineleber könnte bei Patienten mit Leberversagen aber die Zeit überbrücken, bis die eigene Leber wieder funktioniert oder ein menschliches Spenderorgan verfügbar ist.
Der Chirurg Bruno Reichart, der an der Ludwig-Maximilians-Universität in München arbeitet, sieht den Versuch als großen Schritt für die Transplantationsmedizin. Reichart, der nicht an dem Eingriff beteiligt war, sagte, die Leber sei ein sehr kompliziertes Organ. Die von ihr produzierten Eiweiße seien sehr spezifisch für den Menschen.
Schweine haben einen ähnlichen Stoffwechsel wie Menschen - deswegen versucht die Forschung, kranken Menschen mit Schweine-Organen zu helfen. Es gab auch schon Versuche mit Schweineherzen und -nieren. Bis solche Transplantationen in der Medizin Alltag werden, müssen noch weitere Probleme gelöst werden.
Diese Nachricht wurde am 28.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.