Mitte Mai ging diese Meldung um die Welt: Im berühmten Krüger-Nationalpark wurde ein Elefant von Wilderern getötet, sie hatten die Stoßzähne abgehackt und den Körper des Tieres zurückgelassen. Es war der erste Fall wilder Tötung eines Elefanten seit gut zehn Jahren - im Krüger-Nationalpark. Weltweit kommen die bedrohten Tiere täglich auf diese Art um. Allein im vergangenen Jahr wurden in Afrika Tausende Elefanten und Nashörner getötet. Ihr Elfenbein und ihre Hörner werden in der Regel nach Asien exportiert. Ein Milliardengeschäft. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) beziffert den jährlichen Gesamtwert des blutigen Handels auf über 200 Milliarden Dollar (147 Milliarden Euro).
Dabei stehen in Afrika inzwischen zahlreiche Arten vor dem Aussterben, warnt Achim Steiner. Der UNEP-Direktor ist einer von rund 1.200 Teilnehmern an der ersten UN-Umweltversammlung im kenianischen Nairobi. Es bedürfe schnell "einer globalen Antwort" auf die Bedrohung, die unter anderem durch die Zusammenarbeit verschiedener UN-Organisationen gefunden werden könne. "Diesen Handel können wir nicht mit einer Drohne stoppen, wir müssen Wege finden, anders darauf zu reagieren", so Steiner.
An dem fünftägigen Treffen in Nairobi nehmen Umweltexperten aus aller Welt teil. Sie wollen auch über neue globale Nachhaltigkeitsziele, Green Economy, Klimawandel und den Schutz der Weltmeere beraten. Deutschland ist mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SDP) vertreten.
"Allianzen für die nächsten UN-Klimakonferenzen"
Das UNEP war 2012 aufgewertet worden. Dieser Schritt sei damals mühsam den USA abgerungen worden, so DLF-Redakteurin Jule Reimer. Das bisherige Hauptorgan - der Verwaltungsrat - wurde durch die UN-Umweltversammlung (UN Environment Assembly, kurz UNEA) ersetzt. Diese soll vor allem das gesamte UN-System umweltpolitisch beraten und Prioritäten für die globale Umweltpolitik festlegen und deren Einhaltung überwachen.
"Endlich wird das Thema Umwelt auf die gleiche Stufe mit Frieden, Sicherheit, Wirtschaft, Gesundheit und Handel gestellt", sagte der Präsident des UNEP-Büros, Hassan Abdel Hilal.
Jule Reimer erwartet dank UNEA auch neuen Schwung für die Klimapolitik. Nach der Ankündigung von US-Präsident Barack Obama, den Klimawandel zu bekämpfen, und Chinas Klima-Plänen werde die Konferenz von Kenia "sicherlich genutzt, um Allianzen für die nächsten UN-Klimakonferenzen zu schmieden".
(bor/ach)