
Sie wurde laut vorläufigen Ergebnissen zweitstärkste Kraft. Sowohl die Grünen als auch die CDU boten der SPD eine Zusammenarbeit an. Mit beiden Parteien hätte die SPD jeweils eine Mehrheit.
Laut dem vorläufigen Ergebnis erhielt die SPD 33,5 Prozent - ein Minus von 5,7 Prozentpunkten. Die Grünen verloren ebenfalls 5,7 Punkte und kommen auf 18,5 Prozent. Eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition ist somit möglich. Beide Parteien hatten im Wahlkampf für ein Weiterbestehen des Bündnisses geworben.
Die CDU gewann mit einem Plus von 8,6 Punkten deutlich hinzu und erhielt 19,8 Prozent der Stimmen. Dahinter liegen Die Linke mit 11,2 Prozent und die AfD mit 7,5 Prozent. Die FDP mit 2,3 und das BSW mit 1,8 Prozent scheitern klar an der Fünf-Prozent-Hürde.
Nach dem vorläufigen Ergebnis vom Wahltag, das eine vereinfachte Auszählung zur Grundlage hat, wird heute erneut gezählt. Dies ist dem vergleichsweise komplexen Hamburger Wahlrecht geschuldet: Jede Wählerin und jeder Wähler darf bis zu zehn Stimmen abgeben – je fünf auf dem Landeslisten-Wahlzettel und dem Wahlkreislisten-Wahlzettel. Dieses System macht auch die Auszählung schwieriger.
Tschentscher erklärte, die Fortsetzung von Rot-Grün sei seine „erste Option“. Die Koalition genieße in Hamburg sehr große Zustimmung, sowohl inhaltlich als auch vom Regierungsstil her. Deshalb gehe die erste Frage von ihm an die Grünen, „ob wir einen rot-grünen Senat bilden wollen“. Zugleich betonte der Erste Bürgermeister: "Wir sprechen aber auch mit der CDU, weil sich das so gehört zwischen demokratischen Parteien.“ Rot-Schwarz schließe er nicht von vornherein aus. Er sei froh über die Chance, dass es auch künftig eine Zwei-Parteien-Regierung in Hamburg geben könne. Die Grünen seien sehr verlässlich, es werde jetzt aber eine Bestandsaufnahme geben.
Die Grünen zeigten sich trotz der deutlichen Verluste erleichtert. Spitzenkandidatin Fegebank sprach von einem sensationellen Wahlkampf und äußerte sich zuversichtlich zu einer Fortsetzung der Koalition mit der SPD. Dagegen warb CDU-Spitzenkandidat Thering für ein Bündnis seiner Partei mit SPD. Die Hamburger hätten einen Richtungswechsel gewählt, „gerade in der inneren Sicherheit, der Verkehrs- und Sicherheitspolitik“. Thering fügte hinzu, er biete ein pragmatischeres Regieren an, als es die Grünen zuletzt getan hätten.
Linke-Spitzenkandidatin Özdemir sprach von einem "grandiosen Ergebnis" ihrer Partei. Sie werte das Ergebnis als Auftrag, denn mit einer stärkeren Fraktion lasse sich auch besser kämpfen für die eigenen Anliegen kämpfen. Ihre eigene Zukunft ließ Özdemir am Wahlabend noch offen. Bei der Bundestagswahl eine Woche zuvor hatte sie einen Sitz erhalten. Ob sie ihr Mandat annimmt oder in der Bürgerschaft bleibt, werde sie demnächst entscheiden.
Der Hamburger AfD-Vorsitzende Nockemann äußert sich zufrieden. Man sei über den Stimmenzuwachs glücklich. Hamburg sei immer schon eine sozialdemokratische Stadt gewesen. Außerdem sprach Nockemann von einem " ziemlich starken medialen Gegenwind durch einen rot-grünen Medienkomplex".
Stimmberechtigt waren rund 1,3 Millionen Menschen ab 16 Jahren. Die Wahlbeteiligung liegt bei knapp 68 Prozent und somit höher als bei der letzten Wahl.
Diese Nachricht wurde am 03.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.