
Es stelle sich nämlich die Frage, ob man durch solch einen Flug nicht wieder nur die Personen hinter dem Projekt unterstütze, also Amazon-Gründer Jeff Bezos und Blue Origin. Diese gäben sich so einen vermeintlich feministischen Anstrich, reproduzierten in Wahrheit aber doch nur kapitalistische und patriarchale Strukturen, meinte Loh.
Man kenne solche "feministischen Feigenblätter" an mehreren Stellen der Gesellschaft. Beispielsweise machten mittlerweile mehrere Unternehmen Werbung mit der Regenbogen-Flagge. Das sei dann problematisch, wenn sich an den Strukturen nichts ändere hin zu mehr Gerechtigkeit, sagte Loh von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Kritik auch aus Klimaschutz-Gründen
An Bord der Kapsel waren neben Perry und Lauren Sánchez noch die Wissenschaftlerinnen Aisha Bowe und Amanda Nguyen sowie die Filmproduzentin Kerianne Flynn. Blue Origin hatte bereits 2021 damit begonnen, wohlhabende Touristen und Prominente mit der Rakete New Shepard an den Rand des Orbits zu schicken. Die US-Schauspielerin Olivia Munn sagte zuletzt in einem TV-Interview, es gebe doch gerade so viele wichtigere Dinge auf der Welt. Das Ganze komme ihr "unersättlich" vor.
Viele Wissenschaftler kritisieren den Weltraum-Tourismus schon seit längerem, vor allem auch aus Klimagründen. Jeder Raketenstart stelle eine Belastung der Umwelt dar, sagte beispielsweise Europas früherer Raumfahrtchef Jan Wörner vor Kurzem im RBB.
Diese Nachricht wurde am 15.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.