Fünf Tage nach dem Start, am 24. April 1971, sollten die ersten Menschen in die Station einziehen. Doch das Raumschiff Sojus-10 konnte nicht korrekt ankoppeln – und die drei Kosmonauten mussten unverrichteter Dinge zur Erde zurückkehren.
Erste Raumstation in der Geschichte der Raumfahrt
Gut sechs Wochen später startete Sojus-11 mit einem verstärkten Andockmechanismus. Das Koppeln klappte problemlos und Georgi Dobrowolski, Wiktor Pazajew und Wladislaw Wolkow nahmen Saljut-1 in Betrieb.
Drei Wochen lang beobachteten sie die Erdoberfläche, erforschten die Atmosphäre und die Sonne und führten biologisch-medizinische Experimente durch. Vor allem ging es darum, Erfahrung mit dem Betrieb einer Raumstation zu sammeln.
Bei der Rückkehr zur Erde kam es zur Katastrophe
Bei der Rückkehr zur Erde kam es zur Katastrophe: Durch ein Leck in einer Luke entwich die Luft aus der Sojus-Kapsel und die drei Kosmonauten kamen ums Leben. Bis zur Klärung der Unglücksursache wurden weitere Flüge ins All für zwei Jahre ausgesetzt.
Saljut-1, die nur für eine Lebensdauer von drei Monaten ausgelegt war, ließ sich nicht so lange im All halten – nach fast einem halben Jahr wurde sie gezielt über dem Pazifik zum Verglühen gebracht.
Saljut-1 war der erste Schritt zur Internationalen Raumstation. Ohne die sowjetischen Erfahrungen mit dem Saljut-Programm und später der MIR wären Bau und Betrieb der ISS nicht möglich gewesen.