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Erziehungsbericht der Unesco
Bildung noch lange nicht für alle

Bis 2015 sollten alle Kinder auf der Welt eine Grundschulbildung erhalten. Auf dieses Ziel hatte sich die internationale Gemeinschaft 2000 mit ihrem Programm "Bildung für alle" geeinigt. Nun hat die Unesco Bilanz gezogen: Viel sei erreicht worden – für neue Bildungsziele aber wieder viel Geld notwendig.

    Eine Schülerin steht am 11.10.2013 in Phnom Penh (Kambodscha) in der Kdei Chas Primary School an der Tafel und zeigt mit einem Zeigestock auf Buchstaben in Khmer-Schrift.
    Mit speziellen Strategien sollen die Ärmsten und vor allem Mädchen gefördert werden, um die Zahl der Analphabeten zu verringern. (picture alliance / ZB / Jens Kalaene)
    Nur in etwa der Hälfte aller Länder weltweit gibt es ein flächendeckendes Grundschulangebot für alle Kinder. Darauf hat die Unesco in ihrem heute in Neu Delhi und Paris vorgestellten Erziehungsbericht hingewiesen.
    Nur ein Drittel der Länder habe die im Jahr 2000 beschlossenen Ziele einer messbaren "Bildung für alle" erreicht, teilte die Bildungsorganisation der Vereinten Nationen mit. Rund 58 Millionen Kinder können nach wie vor keine Schule besuchen, die angestrebte Halbierung der Zahl von Analphabeten wurde in drei Vierteln der Länder verfehlt.
    Große Fortschritte in Afghanistan
    Die Welt habe aber auch enorme Fortschritte bei der Bildung gemacht, sagte Unesco-Chefin Irina Bokowa. Zu den Erfolgen des Aktionsprogrammes gehörten, dass heute 50 Millionen mehr Kinder als 1999 zur Schule gingen. Vor allem der Anteil von Mädchen sei gestiegen.
    Als Beispiel nennt die Unesco Afghanistan, das nach Jahren des Bürgerkrieges und der Taliban-Herrschaft im Jahr 2000 die schlechtesten Schulbedingungen hatte. Mädchen waren von Bildung fast völlig ausgeschlossen. Bis 2012 gelang es dort, den Anteil der Mädchen in Grundschulen von vier auf 87 Prozent zu erhöhen.
    Milliarden für mehr Lehrer und neue Schulen
    Nach Unesco-Berechnungen sind zusätzlich gut 20 Milliarden Euro jährlich notwendig, um neue Bildungsziele bis zum Jahr 2030 zu erreichen.
    Das Geld werde gebraucht, um die Zahl der Lehrer zu erhöhen, neue Schulen zu bauen und Schulbücher anzuschaffen. Rund vier Millionen mehr Lehrer seien notwendig, um allen Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen.
    (bor/tj)