
Das einzige bisher dokumentierte Tier war 2015 tot neben einem gefällten Baum entdeckt worden. Nun veröffentlichten die Forscher Fotos von Kamerafallen, die sie zwischen September 2020 und August 2021 platziert hatten. Mithilfe von Sesamöl konnten die sie vier verschiedene Exemplare in die Fotofallen locken und damit beweisen, dass es noch lebende Riesenratten auf Vangunu gibt. Die Nagetiere seien aufgrund ihrer großen Körpergröße, ihren langen Schwänzen und sehr kurzen Ohren unwiderlegbar als Vangunu-Riesenratten identifiziert worden, schreiben die Wissenschaftler.
Die Ratten bauen ihre Nester in Farnen, die auf Tieflandbäumen wachsen. Viel mehr ist über ihre Lebensweise bisher nicht bekannt. Die Vangunu-Ratten sollen so kräftig sein, dass sie sogar Kokosnüsse knacken können.
Die Fotos der Nager könnten allerdings schon die letzten sein. Die Wälder in der Nähe des Ortes Zaira stellen laut Studie den einzig geeigneten Lebensraum für die Riesenratten dar. Die Regierung der Salomonen hat das Gebiet aber zur Holzfällung freigegeben. Die Forscher sind überzeugt, dass das zur Ausrottung der Vangunu-Riesenratte führen wird. Sie hoffen, dass ihre Fotos dazu beitragen, Aufmerksamkeit auf die seltenen Tiere und den Schutz ihres Lebensraums zu lenken.
Diese Nachricht wurde am 03.12.2023 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.