Behaglich knistert das Kaminfeuer im Hotel zur Brücke in Herzogenrath bei Aachen. Es ist mit seinen 463 Jahren eines der ältesten Gebäude der Stadt. Die Hausseite, die das Hotel der namengebenden Brücke zuwendet, sieht aber alles andere als behaglich oder antik aus: Die Fenster sind bis auf zwei Bullaugen zugemauert. Der Grund:
"Wenn der Zug da drüber donnert, dann ist das schon ein extremer Lärm, bei dem man sich nicht mehr unterhalten kann, das ist so. Aber wie gesagt, man ist ja jetzt dabei, was zu machen und was man bisher gemacht hat, da hört man schon eine Besserung raus."
Die Eisenbahnbrücke von Herzogenrath führt nicht nur direkt an Gerd Jettens Hotel vorbei, sondern auch an mehreren Wohnhäusern und einer Einkaufsstraße. An die 200 Personen- und Güterzüge fahren Tag und Nacht über die 60 Jahre alte Stahlkonstruktion.
"Diese Brücke ist seit über zehn Jahren ein Zankapfel. Und die Gemeinde hat immer wieder gebeten, dass hier an dieser Brücke Maßnahmen ergriffen werden, um die Schallemission, also den Lärm, zu reduzieren",
erzählt der Ingenieur Rolf Schumacher. Deswegen testet er an der Brücke im Auftrag der Deutschen Bahn seit einigen Monaten verschiedene Schallschutzmaßnahmen. Insgesamt sind es sechs Stück und damit mehr als irgendwo sonst in Deutschland. Schumacher installiert immer eine Methode nach der anderen. Damit er weiß, wie viel jede Maßnahme im Einzelnen bringt, wird die Lärmentlastung nach jedem Bauabschnitt erneut gemessen. Bisher ist der Lärmpegel um fünf Dezibel gesunken. Unter anderem durch eine Konstruktion aus Kunststofflagern und Stahlfedern. Diese platziert man unter den Schienen, damit deren Schwingungen nicht ungebremst auf die Stahlbrücke übertragen werden.
Der Brückenlärm soll jetzt noch durch zusätzliche Bauteile um mindestens weitere fünf Dezibel reduziert werden, erklärt Udo Kampschulte, Pressesprecher der Deutschen Bahn NRW.
"Das menschliche Ohr unterscheidet eigentlich erst Unterschiede von drei Dezibel nach oben und nach unten. Das heißt, bei drei Dezibel Steigerung ist es für den Menschen lauter und bei zehn Dezibel mehr oder weniger ist es eine Halbierung oder Verdoppelung des Empfindens."
Um die Lärmbelastung in Herzogenrath zu halbieren, werden zusätzlich Schallschutzwände montiert. Außerdem versucht man die Brückenschwingungen, und dadurch eine Verstärkung des Schalls, zu verringern. Rolf Schumacher präsentiert ein Bauteil, das aussieht wie ein fünffaches Sandwich aus Metall- und Kunststoffplatten.
"Vorsicht, das Teil ist etwas schwer – 35 Kilo. Das ist ein sogenannter Brückendämpfer, der wird an dem schwingenden Teil angeschraubt – in diesem Fall an die Längsträger dieser Brücke. Und zwischen den einzelnen Stahllamellen sind dann Kunststoffteile angebracht, die dafür sorgen, dass die nicht klappern."
Die übereinander gestapelten Metall- und Kunststoffplatten nehmen die Schwingungen der Brücke auf und kommen dadurch selbst ins Schwingen. Diese Bewegungsenergie wird dann teilweise in Wärmeenergie umgewandelt. Das heißt, die Lamellen erwärmen sich leicht, während die Schwingungen nachlassen. Ob alle Schallschutzmaßnahmen wirklich nötig sind, wird sich zeigen.
"Das Ergebnis kann letztendlich natürlich sein, dass man nachher sagt, der Einsatz aller Maßnahmen bringt eigentlich nichts, wir könnten eine der Maßnahmen durchaus also wegfallen lassen, weil der Erfolg sich nicht zeigt. Aber das weiß man erst, wenn man alle Maßnahmen eingesetzt hat und das messtechnisch ausgewertet hat."
Im Gegensatz zu dem Kreisverkehr unter ihr, ist die Eisenbahnbrücke von Herzogenrath dennoch auf einem guten Weg, leiser zu werden. Hotelbesitzer Gerd Jetten freut sich über die Lärmentlastung seitens der Bahn. Aber ob alle seine Gäste ab nächstem Jahr die Nächte durchschlafen können ...
"Wie gesagt, das bleibt abzuwarten."
"Wenn der Zug da drüber donnert, dann ist das schon ein extremer Lärm, bei dem man sich nicht mehr unterhalten kann, das ist so. Aber wie gesagt, man ist ja jetzt dabei, was zu machen und was man bisher gemacht hat, da hört man schon eine Besserung raus."
Die Eisenbahnbrücke von Herzogenrath führt nicht nur direkt an Gerd Jettens Hotel vorbei, sondern auch an mehreren Wohnhäusern und einer Einkaufsstraße. An die 200 Personen- und Güterzüge fahren Tag und Nacht über die 60 Jahre alte Stahlkonstruktion.
"Diese Brücke ist seit über zehn Jahren ein Zankapfel. Und die Gemeinde hat immer wieder gebeten, dass hier an dieser Brücke Maßnahmen ergriffen werden, um die Schallemission, also den Lärm, zu reduzieren",
erzählt der Ingenieur Rolf Schumacher. Deswegen testet er an der Brücke im Auftrag der Deutschen Bahn seit einigen Monaten verschiedene Schallschutzmaßnahmen. Insgesamt sind es sechs Stück und damit mehr als irgendwo sonst in Deutschland. Schumacher installiert immer eine Methode nach der anderen. Damit er weiß, wie viel jede Maßnahme im Einzelnen bringt, wird die Lärmentlastung nach jedem Bauabschnitt erneut gemessen. Bisher ist der Lärmpegel um fünf Dezibel gesunken. Unter anderem durch eine Konstruktion aus Kunststofflagern und Stahlfedern. Diese platziert man unter den Schienen, damit deren Schwingungen nicht ungebremst auf die Stahlbrücke übertragen werden.
Der Brückenlärm soll jetzt noch durch zusätzliche Bauteile um mindestens weitere fünf Dezibel reduziert werden, erklärt Udo Kampschulte, Pressesprecher der Deutschen Bahn NRW.
"Das menschliche Ohr unterscheidet eigentlich erst Unterschiede von drei Dezibel nach oben und nach unten. Das heißt, bei drei Dezibel Steigerung ist es für den Menschen lauter und bei zehn Dezibel mehr oder weniger ist es eine Halbierung oder Verdoppelung des Empfindens."
Um die Lärmbelastung in Herzogenrath zu halbieren, werden zusätzlich Schallschutzwände montiert. Außerdem versucht man die Brückenschwingungen, und dadurch eine Verstärkung des Schalls, zu verringern. Rolf Schumacher präsentiert ein Bauteil, das aussieht wie ein fünffaches Sandwich aus Metall- und Kunststoffplatten.
"Vorsicht, das Teil ist etwas schwer – 35 Kilo. Das ist ein sogenannter Brückendämpfer, der wird an dem schwingenden Teil angeschraubt – in diesem Fall an die Längsträger dieser Brücke. Und zwischen den einzelnen Stahllamellen sind dann Kunststoffteile angebracht, die dafür sorgen, dass die nicht klappern."
Die übereinander gestapelten Metall- und Kunststoffplatten nehmen die Schwingungen der Brücke auf und kommen dadurch selbst ins Schwingen. Diese Bewegungsenergie wird dann teilweise in Wärmeenergie umgewandelt. Das heißt, die Lamellen erwärmen sich leicht, während die Schwingungen nachlassen. Ob alle Schallschutzmaßnahmen wirklich nötig sind, wird sich zeigen.
"Das Ergebnis kann letztendlich natürlich sein, dass man nachher sagt, der Einsatz aller Maßnahmen bringt eigentlich nichts, wir könnten eine der Maßnahmen durchaus also wegfallen lassen, weil der Erfolg sich nicht zeigt. Aber das weiß man erst, wenn man alle Maßnahmen eingesetzt hat und das messtechnisch ausgewertet hat."
Im Gegensatz zu dem Kreisverkehr unter ihr, ist die Eisenbahnbrücke von Herzogenrath dennoch auf einem guten Weg, leiser zu werden. Hotelbesitzer Gerd Jetten freut sich über die Lärmentlastung seitens der Bahn. Aber ob alle seine Gäste ab nächstem Jahr die Nächte durchschlafen können ...
"Wie gesagt, das bleibt abzuwarten."