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Neue ESA-Astronautenklasse
Weiter Warten auf die erste deutsche Raumfahrerin

17 Menschen haben es in die neue Astronautenklasse der ESA geschafft. Fünf davon fangen sofort mit dem Training an – bei den übrigen ist noch unklar, ob und wann der Traum vom Weltraum wahr wird. Unter ihnen sind auch zwei Frauen aus Deutschland.

Von Dirk Lorenzen |
Zu dem neuen Kandidaten und Kandidatinnen der ESA gehören auch Amelie Schoenenwald (hintere Reihe, 4. von links, verdeckt) und Nicola Winter (hintere Reihe, ganz rechts)
Nicola Winter und Amelie Schoenenwald haben sich gegen mehr als 20.000 andere durchgesetzt, brauchen jetzt aber noch viel Geduld. Nicola Winter gehörte vor fünf Jahren zu den Finalistinnen der privaten Aktion „Die Astronautin“, die endlich eine deutsche Frau ins All schicken will. Allerdings verließ sie das Projekt nach einem halben Jahr.
Nun bekommt die Luft- und Raumfahrtingenieurin bei der ESA eine neue Chance. Die zweite deutsche Kandidatin ist die Biotechnologin Amelie Schoenenwald.
Deutschland ist größter Beitragszahler der ESA und übernimmt den Löwenanteil der europäischen Kosten für die Nutzung der Internationalen Raumstation.
Die Auswahl der neuen Astronauten und Astronautinnen nimmt bei der ESA der Generaldirektor persönlich vor, derzeit Josef Aschbacher. Dass keine deutsche Frau zur nächsten Gruppe gehört, finden viele sehr enttäuschend.

Deutsche erst in den 2030ern?

Womöglich ist es eine Reaktion auf die Auswahl von Matthias Maurer. Der zwölfte deutsche Mann im All war im Auswahlverfahren zunächst knapp gescheitert, wurde aber einige Jahre später vom damaligen ESA-Chef Jan Wörner nachnominiert.
Das galt manchen als etwas unglücklich – auch wenn das Verfahren regelgerecht ablief. Jetzt ist klar, dass wohl frühestens in den 2030er-Jahren eine Frau aus Deutschland in den Weltraum startet.