"Ein Stück Gestein vom Mars zu bekommen, ist kompliziert genug. Es zur Erde zu fliegen, ist noch einmal eine ganz andere Herausforderung. Wenn wir solch ein Vorhaben aber auf mehrere Schritte aufteilen, ist es nicht mehr so kompliziert."
Deswegen sucht die US-Raumfahrtbehörde NASA nach Partnern bei ihrer Idee einer sogenannten Mars Sample Return Mission; beim erstmaligen Versuch also, Proben vom Mars zur Erde zu fliegen.
Deswegen sucht die US-Raumfahrtbehörde NASA nach Partnern bei ihrer Idee einer sogenannten Mars Sample Return Mission; beim erstmaligen Versuch also, Proben vom Mars zur Erde zu fliegen.
Doch wie Jim Watzin, der Direktor des Mars-Explorationsprogramms der NASA, zugeben muss, gibt es dabei einen kleinen Schönheitsfehler: Funktioniert ein Element im Szenario nicht nach Plan, scheitert das ganze Projekt.
Deswegen soll die Mission aufgeteilt werden. Im nächsten Jahr bereits wird es losgehen: Der amerikanische Mars-2020-Rover soll auf dem Mars Gesteinsproben entnehmen. Für den zweiten Schritt wäre dann Europa verantwortlich erklärt Sanjay Vijendran, zuständig für künftige robotische Exploration des Mars beim europäischen Weltraumforschungszentrum ESTEC im holländischen Noordwijk.
"Die Hauptaufgabe eines zweiten Rovers wird es sein, dorthin zu fahren, wo der erste, der amerikanische Rover die wertvollen Bodenproben deponiert hat. Der kleine, europäische Rover soll sie einsammeln und mit ihnen sicher und zügig zurück zur Landeeinheit fahren."
Lunar Orbital Platform-Gateway - Nachfolger für die ISS
Diesen zweiten Rover will Europas Weltraumagentur ESA bauen. Doch die Marsmission ist nicht die einzige Baustelle der ESA. Amerikaner, Europäer, Russen, Kanadier und Japaner wollen zusammen eine "Raumstation 2.0" bauen, erklärt Markus Landgraf vom europäischen Weltraumforschungszentrum ESTEC im holländischen Noordwijk.
"Es ist wichtig zu wissen, dass wir nicht einfach die ISS, also die Internationale Raumstation, einfach verlegen wollen in den Mondorbit oder sie ersetzen wollen durch irgendetwas, das den Mond umkreist, sondern in Wirklichkeit müssen wir darüber hinaus gehen."
Dieses "Etwas" ist das sogenannte Gateway. Es soll das Tor zu neuen bemannten Mondlandungen werden.
"Das Gateway besteht – ganz ähnlich wie die ISS – aus mehreren Modulen. Und wir in Europa schlagen vor, dass wir da einen signifikanten Beitrag zu liefern in der Form eines Nutzungsmoduls, das nennen wir ESPRIT."
ESPRIT steht für European System Providing Refuelling, Infrastructure and Telecommunications – und genau das soll ESPRIT leisten: Auftankmöglichkeiten, allgemeine Infrastruktur für die Station und Telekommunikation. Außerdem will sich Europa am Bau eines gemeinsamen internationalen Wohnmoduls für das Gateway beteiligen. Hier sollen sich bis zu drei Mann Besatzung für bis zu 90 Tage aufhalten können. Läuft alles nach Plan, soll das erste Bauteil des Gateways 2022 ins All geschickt werden. Welchen Anteil Europa daran haben wird – auch darüber wollen die ESA-Minister in dieser Woche entscheiden.
Europa will wiederverwendbare Raumfähre entwickeln
"Space Rider is actually what I consider the best affordable European space transportation system."
Augusto Caramagno von der spanischen Weltraumfirma Sener in Madrid hingegen hält den Space Rider für das derzeit am ehesten finanzierbare europäische Weltraumtransportsystem. Dieser Raumgleiter sieht ein wenig so aus wie die US-Space-Shuttles. Aber er ist kleiner und billiger, als die amerikanischen Raumfähren es waren. Er könnte unbemannt Experimente zur Erdbeobachtung, Telekommunikation und sonstige Versuche in der Schwerelosigkeit in eine Umlaufbahn transportieren, so Giorgio Tumino, Programm-Manager bei der ESA für das Projekt Space Rider.
"Das Neue für Europa besteht in der Möglichkeit, diese Experimente auch wieder zurückzubekommen. Die Versuche werden also zunächst ins All transportiert, landen dann mit dem Space Rider wieder und werden schließlich zurückgeschickt an die Labore."
Mars Sample Return, Gateway und Space Rider – drei Projekte, deren Chance auf Finanzierung im Rahmen der ESA ziemlich gut stehen. Denn statt "Schneller - höher - weiter" gilt für Europa im All eben auch ein anderes olympisches Motto: Dabei sein ist alles.
"Das Neue für Europa besteht in der Möglichkeit, diese Experimente auch wieder zurückzubekommen. Die Versuche werden also zunächst ins All transportiert, landen dann mit dem Space Rider wieder und werden schließlich zurückgeschickt an die Labore."
Mars Sample Return, Gateway und Space Rider – drei Projekte, deren Chance auf Finanzierung im Rahmen der ESA ziemlich gut stehen. Denn statt "Schneller - höher - weiter" gilt für Europa im All eben auch ein anderes olympisches Motto: Dabei sein ist alles.