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Eskalation im Handball
Bundesliga-Teams verweigern Abstellung der Nationalspieler

Kurz vor Austragung der EM-Qualifikationsspiele verweigern die Handball-Bundesligisten die Abstellung ihrer Nationalspieler aufgrund der Corona-Pandemielage. Als Arbeitgeber trügen sie "eine gesetzliche Fürsorgepflicht für die Gesundheit" der Vertragsspieler - und eine wirtschaftliche Verantwortung.

Von Erik Eggers |
Ein Handball liegt auf den Hallenboden.
Ein Handball liegt auf den Hallenboden. (dpa/Kohring /Eibner-Pressefoto)
Die Eskalation hatte sich angedeutet. Bereits am 18. Oktober hatte der Geschäftsführer des THW-Kiel, Viktor Szilagyi, dem NDR gesagt, dass es ein Problem mit der Abstellung von Spielern für die kommenden EM-Qualifikationsspiele Anfang November geben könnte: "Wir haben aktuell den Standpunkt, dass wir natürlich unsere Nationalspieler grundsätzlich abstellen wollen. Wir behalten uns aber auch das Recht vor, das neu zu bewerten, das heißt vor dem Lehrgang neu zu bewerten."
Drei Tage später haben die Geschäftsführer der Bundesligaklubs tatsächlich in einer konzertierten Aktion allen europäischen Dachverbänden mitgeteilt, die angeforderten Nationalspieler aufgrund der Pandemielage vorerst nicht abstellen zu können. Man werde darüber kommenden Mittwoch befinden, heißt es in dem Schreiben. Das ist ein einmaliger Vorgang.
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"Fürsorgepflicht für die Gesundheit"
Zwar erkenne man die Abstellpflicht zwar grundsätzlich an, so die Klubs. Daneben aber trage man als Arbeitgeber "eine gesetzliche Fürsorgepflicht für die Gesundheit und Aufrechterhaltung der Arbeitskraft" der Vertragsspieler sowie wirtschaftliche Verantwortung gegenüber den eigenen Gesellschaftern. Die Klubs fordern von den Verbänden eine Garantie, so Szilagyi:
"Das muss definitiv klar sein: Dass unsere Spieler nicht in Quarantäne müssen. Sollte da irgendwo eine Gefahr bestehen, dass sie in Quarantäne müssten, werden wir da reagieren müssen."
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Diese Garantien dürften die Verbände angesichts der unübersichtlichen Lage freilich kaum geben können. Die Europäische Handball Föderation als Veranstalter hat derweil erklärt, eine Absage oder Verlegung der Partien sei keine Option. Falls es eine keine gütliche Lösung gibt, drohen Sperren.