Diplomatie
Estland bestellt russischen Geschäftsträger ein nach Ausschreibung von Regierungschefin Kallas zur Fahndung - auch Lettland reagiert

Russlands Fahndung nach Regierungspolitikern aus Ländern des Baltikums hat dort diplomatische Reaktionen ausgelöst. Die Regierungen Estlands und Lettlands verurteilten das Vorgehen und bestellten jeweils den Geschäftsträger der russischen Botschaften ein.

    Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas
    Estland und Lettland verurteilen die Fahndung nach Ministerpräsidentin Kaja Kallas und anderen Politikern durch Russland. (dpa / picture alliance / Pavel Golovkin)
    Estland machte deutlich, dass es auch weiterhin die Ukraine bei der Abwehr der russischen Invasion unterstützt. Auch das benachbarte Lettland lud den russischen Geschäftsträger zum Gespräch ins Außenministerium. Dabei sei einer Mitteilung zufolge auf Schärfste protestiert und die russische Praxis verurteilt worden, seine nationale Gerichtsbarkeit über seine Landesgrenzen hinaus auf Lettland auszudehnen.

    Politiker zur Fahndung ausgeschrieben

    Russland hatte unter anderem die estnische Ministerpräsidentin Kallas und mehr als 80 Politiker aus Lettland und Litauen zur Fahndung ausgeschrieben. Die russischen Behörden werfen ihnen den Abriss sowjetischer Kriegsdenkmäler vor. Kallas sagte in der Hauptstadt Tallinn, dies sei der Versuch, sie zum Schweigen zu bringen. Estland werde die Ukraine aber weiter unterstützen. Die Regierung in Estland hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine beschlossen, die Denkmäler aus der Sowjetzeit demontieren oder verlegen zu lassen. Ähnliche Entscheidungen gab es in Litauen und Lettland.
    Diese Nachricht wurde am 14.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.