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Ethikkommission stellt Verfahren gegen Infantino ein
"Fortsetzung des juristischen FIFA-Kabaretts"

Die FIFA-Ethikkommission hat ein Verfahren gegen Präsident Gianni Infantino eingestellt. Es mangele an glaubhaften Beweisen, so die Begründung. Thomas Kistner dagegen sieht darin eine "PR-Kampagne der FIFA für ihren Boss", erklärte der FIFA-Experte der Süddeutschen Zeitung im Dlf.

Thomas Kistner im Gespräch mit Jessica Sturmberg |
Gianni Infantino schaut bei einer Pressekonferenz skeptisch.
Gegen FIFA-Präsident Gianni Infantino läuft in der Schweiz ein Verfahren. (Zhou Junxiang/picture alliance/dpa)
In dem Verfahren ging es unter anderem um mehrere geheime Treffen des FIFA-Präsidenten Gianni Infantino mit dem Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber, wegen derer es eine anonyme Anzeige gegeben hatte. Die Vorwürfe an Infantino: Amtsmissbrauch, Verletzung von Amtsgeheimnissen sowie Begünstigung. Die Treffen zwischen Infantino und dem Schweizer Bundesanwalt Lauber sollen nämlich zu einer Zeit stattgefunden haben, in der die Schweizer Bundesanwaltschaft gegen die FIFA wegen Korruption ermittelte.
FIFA-Ethikkommission findet keine glaubhaften Beweise
Nach Darstellung der FIFA-Ethikkommission habe es jedoch keine glaubhaften Beweise für die Vorwürfe gegeben. Eine Darstellung, der Thomas Kistner entschieden widerspricht. Für ihn sei "das Ganze die Fortsetzung des laufenden juristischen FIFA-Kabaretts unter Infantino", sagte der FIFA-Experte der Süddeutschen Zeitung in der Sendung "Sport am Samstag".
In einer Art "PR-Kampagne für ihren Boss" scheine es der FIFA darum zu gehen, so Kistner, den Ermittlungen der Schweizer Bundesanwaltschaft, die derzeit noch laufen, "Steine in den Weg zu legen". "Nach dem Motto: 'Schaut her, unsere Ethiker finden, dass Infantino alles großartig handled und der Sonderermittler völlig auf dem Holzweg ist!'"