Die EU will sicherstellen, dass sich neue Varianten des Covid-Virus nicht unkontrolliert in der EU ausbreiten. Kommissionspräsidentin Urusla von der Leyen nach der viereinhalbstündigen Videoschalte:
"Wir können das Virus nur durch gezielte Maßnahmen stoppen, und nicht durch unnötige Maßnahmen wie pauschale Grenzschließungen. Die würden nur unserer Wirtschaft immens schaden, nicht aber die Virusausbreitung deutlich einschränken."
"Wir können das Virus nur durch gezielte Maßnahmen stoppen, und nicht durch unnötige Maßnahmen wie pauschale Grenzschließungen. Die würden nur unserer Wirtschaft immens schaden, nicht aber die Virusausbreitung deutlich einschränken."
EU will Liste mit gezielten Maßnahmen vorlegen
Wie genau diese gezielten Maßnahmen aussehen, das steht noch nicht fest. Am kommenden Montag will die Kommission eine Liste vorlegen. Sicherlich wird darauf die Verpflichtung der Mitgliedstaaten auf weitgehend einheitliche Lockdown-Standards in ihren Grenzregionen stehen.
Wenn man auf der einen Seite der Grenze einen strengen Lockdown habe, so Ursula von der Leyen, im anderen Teil aber die Geschäfte geöffnet blieben, dann führe das sofort zu grenzüberschreitenden Shoppingtouren. Und das trage dann zur Virusverbreitung bei.
Wenn man auf der einen Seite der Grenze einen strengen Lockdown habe, so Ursula von der Leyen, im anderen Teil aber die Geschäfte geöffnet blieben, dann führe das sofort zu grenzüberschreitenden Shoppingtouren. Und das trage dann zur Virusverbreitung bei.
Koordinierte, strikte Lockdown-Standards
Also: Koordinierte, strikte Lockdown-Standards werden sich auf der Kommissionsliste finden. Außerdem Vorschläge für Personen, die Corona-Hotspots verlassen wollen. Etwa eine Testpflicht vor der Ausreise aus sogenannten dunkelroten Zonen. Vor allem aber sollen die Mitgliedstaaten ihre Bürger von unnötigen Reisen abbringen. Da gebe es eine Vielzahl von Möglichkeiten, so von der Leyen. Die konkreten Details folgen in der kommenden Woche. Emmanuel Macron preschte allerdings schon einmal vor. Bei der Einreise nach Frankreich sind ab Sonntag sogenannte PCR-Tests vorgeschrieben, die nicht älter als 72 Stunden sein dürfen. Ausnahmen gibt es nur für LKW-Fahrer und Pendler.
Ziel: Bis zum Sommer sollen 70 Prozent aller erwachsenen EU-Bürger eine Impfung erhalten
Unmut unter den Mitgliedstaaten hatte die Ankündigung von Biontech-Pfizer ausgelöst, in der kommenden Woche weniger Impfstoffe als zugesagt auszuliefern. Die EU will nun alle Maßnahmen prüfen, die sicherstellen können, dass Lieferzusagen auch eingehalten werden. Trotz der Verzögerung haben sich alle Mitgliedstaaten dem Ziel verpflichtet, bis zum Sommer 70 Prozent aller erwachsenen EU-Bürger eine Impfung zu ermöglichen.
EU-Impfzertifikat - vorerst ohne Privilegien
Das sei machbar, es sei eine enorme Herausforderung, aber wir sind entschlossen, das Ziel zu erreichen, so Ursula von der Leyen. Die Staats- und Regierungschefs haben außerdem beschlossen, dass es ein europäisches Impfzertifikat geben soll. Dessen Funktion wird zunächst beschränkt sein: Es soll nur die Impfung dokumentieren, wie der bekannte, gelbe WHO-Impfausweis. Was der Besitzer mit diesem Zertifikat anfangen kann, wird sich erst später ergeben. Wenn man definitiv sicher sein kann, dass Geimpfte andere Personen nicht mehr anstecken können. Und wenn man weiß, wie lange der Impfschutz überhaupt anhält. Dann müsse auch noch geklärt werden, wie man die Rechte derjenigen schützt, die sich noch nicht impfen lassen konnten oder die dies einfach nicht wollen.
Später, zum passenden Zeitpunkt, brauche man dann eine gründliche Diskussion und einen Konsens der Mitgliedstaaten darüber, welchen Nutzen dieser Impfausweis haben solle.
Später, zum passenden Zeitpunkt, brauche man dann eine gründliche Diskussion und einen Konsens der Mitgliedstaaten darüber, welchen Nutzen dieser Impfausweis haben solle.