
Der Zollkonflikt habe negative makroökonomische Auswirkungen auf die EU- und US-Wirtschaft, betonte der lettische Politiker bei einem Treffen der EU-Finanzminister in Warschau. Man sei bereit, mit den USA zusammenzuarbeiten und konstruktive, für beide Seiten akzeptable Lösungen zu finden. Gleichzeitig werde die EU die Interessen ihrer Wirtschaft und Unternehmen verteidigen, wenn es notwendig sei.
Der polnische Finanzminister Domanski rief dazu auf, die von Präsident Trump angekündigte 90-tägige Zollpause klug für Verhandlungen zu nutzen.
Kukies: Trump wird Ziele nicht erreichen
Der geschäftsführende Bundesfinanzminister Kukies (SPD) sagte in Warschau, es gebe klare Signale, dass man in den USA die negative Reaktion an den Finanzmärkten verstehe und an einer Verhandlungslösung interessiert sei. Zölle seien für beide Seiten schädlich. Kukies machte deutlich, dass Deutschland den Kurs der EU-Kommission unterstützt.
EU-Handelskommissar reist erneut nach Washington
EU-Handelskommissar Sefcovic reist für Gespräche mit der US-Regierung nach Washington. Sefcovic werde am Montag in der US-Hauptstadt versuchen, im Zollstreit Lösungen zu finden, die für alle von Vorteil seien, sagte ein Kommissionssprecher in Brüssel. Es handelt sich um die dritte Reise des EU-Handelschefs in die USA seit dem Amtsantritt von Präsident Trump.
EZB bei Gefahren "bereit" einzuschreiten
Die Europäische Zentralbank rüstet sich indes für den Fall, dass Gefahren für die Finanzstabilität durch die Zollpolitik von US-Präsident Trump drohen. EZB-Präsidentin Lagarde sagte in Warschau, die Europäische Zentralbank beobachte die Situation und sei jederzeit bereit, die ihr zur Verfügung stehenden Instrumente einzusetzen. Weitere Angaben machte sie nicht. Zuletzt hatte es starke Kurschwankungen an den Anleihe- und Aktienmärkten gegeben.
US-Präsident Trump hatte gegen zahlreiche Handelspartner pauschale Zölle verhängt und kurz darauf für 90 Tage ausgesetzt. Nach Einschätzung des französischen Präsidenten Macron handelt es sich um eine "fragile Pause". Schließlich blieben die Zölle von 25 Prozent auf Stahl, Aluminium und Autos sowie die zehnprozentigen Basiszölle auf sämtliche andere Produkte in Kraft.
Diese Nachricht wurde am 12.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.