Deutschland gehöre zu den Ländern mit durchschnittlicher digitaler Leistungsfähigkeit, heißt es in dem Index, den EU-Kommissar Günther Oettinger in Brüssel vorstellte. Spitzenreiter ist Dänemark, gefolgt von Schweden und den Niederlanden. Schlusslichter sind Bulgarien und Rumänien.
Deutschland liegt vor allem bei der Kommunikation unter dem Durchschnitt. Demnach nutzen 28 Prozent der Internet-Anwender zwischen 16 und 74 Jahren das Netz für Videoanrufe. Im EU-Schnitt sind es 37 Prozent. Fast die Hälfte der deutschen Nutzer verwenden den Angaben zufolge Online-Netzwerke. Europaweit sind es 58 Prozent. Der Bericht sieht zudem bei Unternehmen Nachholbedarf: Sie könnten soziale Medien und Clouds besser nutzen.
Deutsche shoppen gerne online
Über dem Durchschnitt liegt die Bundesrepublik dagegen beim Online-Shopping. 80 Prozent der Nutzer kaufen im Internet ein. In der ganzen EU sind es 63 Prozent. Zudem lesen etwa 70 Prozent der deutschen Internetanwender online Nachrichten. Das ist leicht über dem EU-Durchschnitt.
Insgesamt nutzen besonders viele Deutsche das Internet regelmäßig - 82 Prozent im Vergleich zum EU-Schnitt von 75 Prozent. "In Bezug auf ihre digitalen Kompetenzen weisen die Deutschen überdurchschnittlich gute Ergebnisse auf."
Problem Breitband
Auch bei der Konnektivität schneidet die Bundesrepublik vergleichsweise gut ab. "Deutschland ist in vollem Umfang mit grundlegenden Breitbanddiensten versorgt, bei der Nutzung schneller Breitbanddienste schneidet es jedoch weniger gut ab", heißt es in dem Bericht.
Bewertet wurden 30 Kategorien, unter anderem die Verfügbarkeit schneller Breitbandverbindungen und die digitalen Dienste von Behörden. Beim Ranking im vergangenen Jahr lag Deutschland ebenfalls auf dem zehnten Platz.