Gesundheit
EU-Kommission will Mpox-Impfstoffe nach Afrika schicken - WHO-Notfallausschuss berät über Lage

Die EU-Kommission will afrikanischen Ländern Impfstoff gegen eine neue Variante des Mpox-Virus zur Verfügung stellen. Demnach sollen dem Afrikanischen Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention rund 175.000 Impfdosen gespendet werden. In Genf berät der Notfallausschuss der Weltgesundheitsorganisation, ob die Gefahr einer größeren Ausbreitung besteht.

    Eine Illustration des Mpox-Virus: Ein rundlicher Körper mit Knuppel an der Oberfläche.
    Das Mpox-Virus - früher bekannt unter dem Namen Affenpocken - breitet sich weiter aus. (IMAGO / Science Photo Library)
    Über das Africa CDC würden die Impfstoffe an die betroffenen Länder verteilt, teilte die Brüsseler Behörde mit. Zusätzlich wolle das Pharmaunternehmen Bavarian Nordic, das den Impfstoff herstellt, 40.000 Dosen zur Verfügung stellen. Das Africa CDC hatte bereits gestern die Mpox-Ausbreitung zur gesundheitlichen Notlage für den Kontinent erklärt und um internationale Hilfe gebeten, um das Ziel der Bereitstellung von zwei Millionen Impfstoffen zu erreichen.

    WHO-Notfallausschuss berät über Lage

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigte sich wegen einer neuen Untervariante in Afrika so besorgt, dass sie einen Notfallausschuss einberief. Die unabhängigen Experten beraten, ob es sich um eine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" (PHEIC - Public Health Emergency of International Concern) handelt. Das ist die höchste Alarmstufe der WHO. Konkrete Maßnahmen löst dies nicht aus. Es soll vielmehr Anstoß sein, dass Behörden in aller Welt sich auf mögliche Ausbrüche vorbereiten. Welche Maßnahmen ergriffen werden, entscheidet jedes Land selbst.
    WHO-Chef Tedros sagte, in Afrika gebe es in diesem Jahr schon mehr als 14.000 Verdachtsfälle und rund 500 Todesfälle. Betroffen seien die Demokratische Republik Kongo sowie vier Länder in der Umgebung. Die WHO setze alles daran, mehr Impfdosen zu beschaffen.
    Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat das Risiko einer Ausbreitung der neuen Variante in Europa Ende Juli als "sehr gering" eingeschätzt. 

    Übertragungen von Mensch zu Mensch bei engem Kontakt möglich

    Bei der früher als Affenpocken bekannten Krankheit handelt es sich um eine von infizierten Tieren auf den Menschen übertragbare Virus-Erkrankung, Übertragungen von Mensch zu Mensch sind bei engem Kontakt ebenfalls möglich. Typische Symptome sind Fieber und Pusteln auf der Haut.
    Seit Ende 2023 sind im Osten der Demokratischen Republik Kongo zahlreiche Fälle einer neuen Unterlinie des Mpox-Virus Klade I (römisch eins) entdeckt worden. Sie könnte sich nach Beobachtungen vor Ort einfacher ausbreiten und schwerere Krankheitsverläufe verursachen. Studien dazu stehen noch aus.
    Diese Nachricht wurde am 14.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.