Im Deutschlandfunk sagte Andresen, der EU-Hilfsfonds von derzeit 2,1 Milliarden Euro müsse um mindestens drei Milliarden aufgestockt werden. Außerdem müsse es möglich sein, die Hilfen zügiger und flexibler einzusetzen. Der Grünen-Politiker betonte, die EU müsse sich auf die häufiger werdenden klimabedingten Katastrophen vorbereiten. Die bisherigen EU-Töpfe seien seit Jahren zu gering ausgestattet. Ähnlich hatte sich zuvor bereits der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, der CSU-Politiker Weber, geäußert. Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Barley, sprach sich ebenfalls für EU-Hilfen für die von den heftigen Unwettern betroffenen Länder im Südosten Europas aus.
Griechischer Handelskammerpräsident sieht viele Probleme
Der Geschäftsführer der Deutsch-Griechischen Industrie- und Handelskammer in Athen, Kelemis, sagte im Deutschlandfunk, es gebe sehr viele Probleme, die der griechische Staat noch lösen müsse. Aufgrund der Dauerkrisen der vergangenen Jahre sei wenig Geld in die Infrastruktur und den Katastrophenschutz gesteckt worden. Angesichts der jüngsten Brände und Überschwemmungen müsste nun vermutlich ein Milliardenbetrag mobilisiert werden.
Lage in Griechenland weiter angespannt
Nach den schweren Unwettern der vergangenen Tage mit mindestens 14 Toten ist die Lage in Griechenland, der Türkei und Bulgarien weiterhin angespannt. So ist die wichtige Autobahn zwischen Athen und Thessaloniki auf 200 Kilometern gesperrt, in manchen Orten steht das Wasser meterhoch. Auch die Bahn stellte die Zugfahrten zwischen den beiden Städten ein.
Die große Tiefebene in der Region Thessalien steht unter Wasser. Die Infrastruktur ist schwer getroffen: In zahlreichen Dörfern und großen Teilen der Städte Volos, Larisa und Karditsa gibt es keinen Strom und kein Wasser. Feuerwehr und Zivilschutz brachten zahlreiche Menschen mit Schlauchbooten aus ihren umspülten Häusern in Sicherheit. Meteorologen erwarten, dass die Regenfälle bis zum Abend aufhören.
Diese Nachricht wurde am 07.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.