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EU-Recht
Roaming-Gebühren entfallen größtenteils

Telefonieren, SMS und mobiles Internet sind ab heute auch im EU-Ausland nicht teurer als zu Hause. Diese Regel gilt prinzipiell - Verbraucherschützer raten aber dazu, das Kleingedruckte im Handyvertrag sehr genau zu lesen.

    Roaming-Gebühren fallen innerhalb der EU weg
    Roaming-Gebühren fallen ab heute innerhalb der EU weg (dpa/Arno Burgi)
    Ab heute fallen die Roaming-Gebühren in der EU weg. Wer sein Handy im EU-Ausland nutzt, muss nicht mehr wie bisher mit zusätzlichen Kosten rechnen. Das heißt, es gelten die gleichen Preise fürs Telefonieren, SMS-Schreiben und Surfen wie zu Hause. Diese Regelung soll in Zukunft auch für Reisen nach Island, Liechtenstein und Norwegen gelten. Die EU-Kommission schätzt, dass jeder deutsche Handynutzer jedes Jahr durchschnittlich 144 Euro spart.
    Tajani und Juncker: "Großer Erfolg der EU"
    Das EU-Parlament hatte die Neuregelung im April beschlossen. Führende EU-Politiker wie Parlamentspräsident Antonio Tajani und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bezeichneten die Abschaffung der Roaming-Gebühren in einer gemeinsamen Stellungnahme wörtlich als einen der "größten und offensichtlichsten Erfolge der EU". Das Ziel sei, die Menschen einander näher zu bringen und ihnen das Leben zu erleichtern.
    Neuregelung mit Haken
    Allerdings gibt es ein paar Stolperfallen: Anbieter können eine Obergrenze für das Datenvolumen festlegen. Damit soll verhindert werden, dass Europäer in ihrem Heimatland dauerhaft mit ausländischen Billig-Anbietern telefonieren können. Mögliche Sonderregelungen je nach Anbieter könnten zu Missverständnissen führen, meinen Verbraucherschützer. Auch Billig-Flats aus Deutschland z.B. funktionieren untereinander im EU-Ausland nur eingeschränkt: Deshalb raten die Verbrauchenschützer dazu, noch mal genau im Vertrag nachzulesen, wie die Roaming-Gebühren geregelt sind, bevor man im Urlaub sorglos zum Handy greift.
    (tep/rm)